
DT Swiss FR 570 im Test: DT Swiss ist einer der bekanntesten Hersteller für Laufräder und Felgen. Das Sortiment der Schweizer reicht von Cross Country bis hin zu Downhill – und hier setzt auch die FR 570 Felge an: Sie ist bei einigen Topfahrern des Downhill-World Cups die erste Wahl. Grund genug, die Felge einem Langzeittest zu unterziehen.
DT Swiss FR 570 – kurz & knapp
Die FR 570 von DT Swiss richtet sich an abfahrtsorientierte Frauen und Männer. Mit 27,5 mm Innenweite ist sie weder extrem breit noch schmal und pendelt sich in der Mitte aktueller Felgenbreiten ein. 590 g bringt die Felge laut DT Swiss auf die Waage und ist damit für eine Downhillfelge recht leicht. Der Beweis, dass die FR 570-Felge dennoch härtesten Belastungen standhalten kann, erfolgt durch ihren Einsatz im Downhill-World Cup.
- Laufradgrößen: 26“ und 27,5“
- Innenweite: 27,5 mm
- Außenweite: 33 mm
- Speichenanzahl: 32
- Farbe: Schwarz
- Gewicht: 570 g (26“) und 590 g (27,5“)
- Preis: 47,90 € (pro Felge)
Preis: 47,90 € (UVP) | Bikemarkt: DT Swiss FR 570 kaufen
Technische Daten
Hersteller | DT Swiss |
---|---|
Modell | FR 570 |
Modelljahr | 2015 |
Kategorie | Felge |
Einsatzbereich | Enduro, Freeride, Downhill |
Laufradgröße | 26'' und 27,5'' |
Gewicht | 570 g (26'') und 590 g (27,5'') |
Farbe | schwarz |
Felgenbreite (außen/innen) | 33 / 27,5 mm |
Felgenhöhe | 22,5 m |
ERD | 535 mm |
Speichen | 32 |
Material Felge | Aluminium |
Tubeless Ready | nein |
Ventilloch | 8,5 mm Schrader / AV |
Preis | 47,50 € UVP |
DT Swiss FR 570 – in der Hand
Beim Auspacken der Felgen merken wir erst, wie massiv die FR 570 ist: Die Profilhöhe von 22,5 mm und die Bauform tragen einen großen Teil dazu bei. Dafür wirkt die Felge in der Hand tatsächlich recht leicht. Der Felgenstoß ist sauber verschweißt und macht optische einen guten Eindruck. Der Farbton der Decals passt fast perfekt zu dem der Felgen und lässt diese, in Kombination mit dem dünnen Decal, beinahe aufgedruckt aussehen.
Aufbau
Mit einer Lochzahl von 32, sind die FR 570 Felgen mit fast jeder Nabe am Markt kompatibel und bietet gleichzeitig genug Steifigkeit für gröbstes Gelände. 27,5 mm Innenbreite sollen eine große Auflage garantieren und die Seitenwände der Reifen stabilisieren.

Montage
Um die Felgen auf Tubeless umzubauen, muss erst das Felgenband eingeklebt und ein Tubeless-Ventil eingesetzt werden. Ist das erledigt, lassen sich die Reifen dank des niedrigen Felgenbetts der FR 570 recht einfach montieren. Um den Reifen aber in den Felgenflansch zu bekommen, ist entweder eine Menge Druckluft, etwas Glück oder Seifenwasser notwendig. Ansonsten bleibt der Reifen zu lange im Felgenbett und die Luft strömt unter der Karkasse hindurch.
Auf dem Trail
Bei den ersten Ausfahrten in den Bikepark hatten wir noch Schläuche in unseren Maxxis Minion DHR II-Reifen montiert. Den Luftdruck hatten wir aufgrund des besseren Grips dennoch nicht stark erhöht (VR: 1,7 bar; HR: 1,9 bar). Trotz häufiger metallischer Geräusche in Steinfeldern hatten wir nur selten Platten und konnten unsere Fahrten jedes Mal ohne Probleme beenden. Dennoch blieben frustrierende Platten natürlich nicht aus, weshalb wir uns später dazu entschlossen, den Laufradsatz auf Tubeless umzubauen.
Was uns aber begeisterte, war die Haltbarkeit der Felgen: Beide Felgen haben bis zum heutigen Tag insgesamt nur fünf kleinere Dellen. Gemessen an der Häufigkeit von Durchschlägen während einer Saison und unserer Fahrweise eine beeindruckende Bilanz.


Mit 27,5 mm Innenbreite sind die DT Swiss FR 570 nicht die breitesten Felgen – reichen aber völlig aus. Legt man das Bike für einen Anlieger auf die Seite, sind die Seitenstollen schnell und definiert spürbar und machen auch bei hohen Geschwindigkeiten nie Probleme mit abknickenden Reifen und damit verbundenem Burping. Präzise übertragen die Laufräder jeden Lenkimpuls an den Boden und fühlen sich dabei weder zu steif noch zu weich an.
Gleiches gilt für Steinfelder: Die vom Fahrer angesteuerte Linie wird präzise beibehalten. Lediglich Spitzenbelastungen werden von den Felgen aufgenommen und gelangen dadurch nicht bis an den Lenker. Ist man als Fahrer gezwungen in die Pedale zu treten, sind die FR 570 mit 590 g zwar nicht die leichtesten Felgen am Markt, aber mit unseren bisherigen Erfahrungen nehmen wir das Mehrgewicht gerne in Kauf. Lieber eine Felge eine komplette Saison fahren, als auf den – im DH Sport seltenen und ungern gesehenen – Pedalierabschnitten noch eine Sekunde rauszutreten.
Haltbarkeit
Nach mehr als einem Jahr im Pivot Phoenix, das als Testträger herhalten musste, wurden die DT Swiss FR 570 einige tausend Tiefenmeter den Berg hinab gescheucht. Natürlich gab es hier und da ein paar Dellen im Felgenflansch, aber nichts, was die Aufgabe des Laufradsatzes oder einen Luftverlust des Tubeless-Systems zur Folge hatte.

Fazit zu den DT Swiss FR 570
Daumen hoch: Unserer Meinung nach bietet die DT Swiss FR 570 alles, was eine DH-Felge können muss. Sie ist steif genug, um selbst die gröbsten Misshandlungen zu überstehen und dabei präzise zu arbeiten. Dennoch bietet sie etwas Flex, um Kräfte zu sparen. Wir hatten nie Probleme mit abknickenden Reifen – und das Beste: wir haben Sie nicht kaputt bekommen.
Stärken
- Haltbarkeit
- Preis
- Flex
Schwächen
- Tubeless-Montage erfordert manchmal etwas Nachdruck
Testablauf
Hier haben wir die DT Swiss FR 570 getestet
- Sprunglastiger local Spot
- Bad Wildbad
- Todtnau
- Burg Frankenstein
- Heidelberg
Testerprofil
- Testername: Jonathan Kopetzky
- Körpergröße: 175 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
- Schrittlänge: 79 cm
- Armlänge: 41 cm
- Oberkörperlänge: 49 cm
- Fahrstil: Aggressiv und verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: DH mit vielen Steinen oder Sprüngen, auch Dirt, eigentlich alles Hauptsache Rad dabei
- Vorlieben beim Fahrwerk: straff und langsam
- Vorlieben bei der Geometrie: langes Oberrohr, Hinterbau je nach Einsatzgebiet
Preisvergleich
DT Swiss FR 570 – weitere Informationen
Webseite: www.dtswiss.com
Text & Redaktion: Jonathan Kopetzky | MTB-News.de 2016
Bilder: Jens Staudt