Acros Enduro Race im Test: Während viele Laufradsatz-Hersteller auf Carbon umsteigen, bleibt Acros dem Aluminium treu und bietet mit dem Enduro Race einen 27,5″-Laufradsatz, der steif und für das geringe Gewicht gleichzeitig relativ erschwinglich sein soll. Ob diese Strategie aufgeht, erfahrt ihr in unserem Test.
Acros Enduro Race – Kurz & knapp
Der Enduro Race-Laufradsatz von Acros ist 27,5″-spezifisch und in zwei verschiedenen Felgenbreiten erhältlich. Die von uns getestete Version für gröbere Einsatzzwecke wiegt laut Hersteller gerade einmal 1612 Gramm – und das trotz Aluminiumfelgen mit satten 29 mm Innenbreite. Was den Einsatzbereich angeht, ist der Name Programm. Doch dank der Kombination aus niedrigem Gewicht, hoher Stabilität und im Vergleich zu Carbon-Laufradsätzen erschwinglichem Preis können nicht nur Vollblut-Racer, sondern auch Hobbypiloten von den Vorzügen des Acros Enduro Race profitieren.
erhältlich mit 25 mm oder 29 mm Felgen-Innenbreite
Adapter auf andere Einbaubreiten / Achsdurchmesser
VR: QR9, TA15 | HR:TA10, QR10, X12, TA12
Felgenbreite (innen)
29 mm
Speichen
32
Felgenmaterial
Aluminium, hart eloxiert
Material Naben / Freilaufkörper
Aluminium
Rasterung Freilaufkörper
Zahnscheiben
XD-Freilaufkörper verfügbar
ja
Tubeless-Ready
ja
Ventilloch
6,5 mm Presta / SV
Speichen
SAPIM CX-Delta
Einspeichung
3-fach gekreuzt
Engagement Winkel
9,5 Grad
Gewicht (vorne/hinten)
1644 g (800 g / 844 g)
Preis
749,00 € (UVP)
Acros Enduro Race – In der Hand
Seit 1999 baut Acros im schwäbischen Renningen Mountainbike-Komponenten. Über die Jahre hat sich die Produktpalette stetig vergrößert. Acros bietet unter anderem seit einiger Zeit auch Laufradsätze an – darunter auch unser Testmodell, das auf den Namen A-WHEEL 27,5″ Enduro Race hört. Die technischen Daten lesen sich sehr vielversprechend: Der Laufradsatz hat Felgen mit 29 mm Innenbreite, bringt respektable 1612 Gramm auf die Waage und ist mit einem Preis von 749 € nicht unverhältnismäßig teuer. In Zeiten, in denen Carbonfelgen und Laufradsätze jenseits der 1.000 € fast schon an der Tagesordnung sind, ist der Acros Enduro Race-Laufradsatz eine willkommene Abwechslung. Doch irgendwo muss ein Haken sein, oder?
#Die asymmetrischen Trace Felgen kommen von der Firma Ryde
Aufbau
Dass der Acros Enduro Race-Laufradsatz recht leicht ist, merkt man in der Hand nicht unbedingt – davon werden wir uns lieber auf den Trails ein Bild verschaffen. Was jedoch sofort ins Auge sticht, ist die sehr breite Felge. Ganze 29 mm Innenbreite messen die am von uns getesteten Enduro Race-Laufradsatz verbauten Trace 29-Felgen aus dem Hause Ryde. Um bei den Laufrädern die versprochene Steifigkeit zu erreichen, ist die Felge asymmetrisch gebohrt. So treffen beide Speichenseiten im gleichen Winkel auf die Felge und stehen dadurch unter derselben Spannung. Hier setzt Acros auf bewährte Qualität und verbaut die CX Delta-Speichen aus dem Hause Sapim. 32 Stück verbinden die Ryde Trace 29-Felgen mit den hauseigenen Nineteen ED-Naben.
#... ED Naben sorgen vorne und hinten für einen leichten Lauf
In Zeiten von 9 mm, 15 mm, 20 mm, Torque Caps und Boost weiß man häufig nicht so genau, ob das Laufrad eigentlich ins eigene Rad passt. Beim Acros Enduro Race stehen daher verschiedene Ausführungen zur Auswahl. Am Vorderrad bietet Acros die Wahl zwischen einem 9 mm-Schnellspanner und einer 15 mm-Steckachse. Am Heck stehen die beiden Optionen 10 x 135 mm und 12 x 142 mm zur Verfügung. Je nachdem, welche Religion man favorisiert, kann man die Hinterradnabe entweder mit einem SRAM XD- oder einem Shimano-Freilauf bestellen. In der Hinterradnabe kommen bei Acros mittlerweile keine Sperrklinken mehr zum Einsatz. Stattdessen setzen die Schwaben auf ein Ratchet-System.
#Mit dem "Clamp System" lässt sich das Achsenspiel einstellen
Montage
Der Acros Enduro Race ist tubeless ready – dies ist bei den meisten aktuellen Felgen der Fall. Interessanter bei einem Laufradsatz ist aber, wie leicht oder schwer sich der Reifen auf die Felge ziehen und wie gut er sich mit Luft füllen lässt. Oft ist der Reifen zwar schnell montiert – im Gegenzug braucht man dann aber einen Kompressor, um den Reifen zu befüllen.
#Das Felgenband lässt sich aufgrund der asymmetrischen Felge etwas schwierig anbringen
Einen Maxxis-Reifen auf dem Acros Enduro Race-Laufradsatz zu montieren ist weder sehr leicht noch sehr schwer. Der Reifen sitzt relativ fest in der Felge – das macht das Befüllen der Reifen recht einfach. Eine herkömmliche Standpumpe reicht zwar nicht ganz aus, greift man jedoch zu einer Pumpe mit Extra-Volumen, sind die Reifen schnell mit Luft gefüllt.
Acros Enduro Race – Auf dem Trail
Doch was eigentlich zählt, ist natürlich die Performance auf dem Trail. Dass sich das geringe Gewicht positiv auf die Beschleunigung auswirken würde, war abzusehen: Je geringer die rotierende Masse ist, desto besser beschleunigt das Rad und desto leichter lässt es sich nach oben treten. Zu behaupten, dass man die 100 oder 150 Gramm Differenz zu einem Konkurrenzprodukt beim Uphill sofort spüren würde, wäre wohl etwas dick aufgetragen. Fakt ist aber, dass man mit dem Acros Enduro Race bergauf sehr gut vorankommt.
Ein Ratchet System mit 38 Zähnen sorgt dafür das die Umdrehungen der Kurbel auch am Hinterrad ankommen. Der Engagement Winkel ist mit 9,5 Grad weder besonders klein, noch besonders groß. Wir hatten auf jeden Fall nie das Gefühl, das der Freilauf schneller greifen sollte. Hier stellt sich natürlich auch die Frage nach dem Klang der Nabe, denn in den Ohren vieler Mountainbiker ist das monotone Summen wie Musik. Unserer Meinung nach klingt die verbaute Acros NINETEEN ED Nabe weder besonders aufdringlich, noch ist sie zu leise. Auch hier besticht sie durch ihre Unauffälligkeit, aber überzeugt euch selbst:
#Durch die breiten Felgen sind die Seitenstollen des Reifen gut definiert
Was außerdem sofort positiv auffällt ist, dass der Reifen eher flächig auf dem Trail aufliegt – das ist durch die große Innenbreite der Felge bedingt. Das hat in Kurven und Anliegern den Vorteil, dass sich die Seitenstollen sehr definiert anfühlen. Gleichzeitig wird die Karkasse unterstützt. Dadurch knickt der Reifen in Anliegern nicht so schnell weg. Auch deshalb hatten wir mit dem Acros Enduro Race-Laufradsatz keinerlei Probleme mit Burping und dem damit verbundenen Luftverlust.
#Aufgrund des geringen Gewichts lässt sich das BIke mit den Acros-Laufrädern leicht beschleunigen
Und was war da noch gleich mit der hohen Steifigkeit? Tatsächlich haben die Laufräder unserer Meinung nach einen nahezu perfekten Flex. Ähnlich wie die Easton Haven-Laufräder sind die Acros Enduro Race eher unauffällig. Das ist allerdings explizit positiv zu bewerten: Es ist genügend Flex vorhanden, um die Schläge in rauem Gelände etwas zu dämpfen. Gleichzeitig sind sie aber auch steif genug, um Anlieger präzise durchfahren zu können.
#Der gute Flex nimmt etwas die Spitzenbelastungen ohne dabei Unsicherheit zu vermitteln
Haltbarkeit
Nach gut drei Monaten im Einsatz sieht der Acros Enduro Race-Laufradsatz noch (fast) aus wie am ersten Tag. Lediglich der Lack und die Aufkleber mussten etwas leiden. Weder Vorder-, noch Hinterrad haben einen nennenswerten Achter oder Delle. Auch bei der Kontrolle der Speichenspannung fiel nichts Besonderes auf.
#Wir haben den Haken nicht gefunden und waren mit den Acros Laufrädern vollauf zufrieden
Fazit – Acros Enduro Race
Acros trägt bei der Beschreibung des Enduro Race-Laufradsatzes definitiv nicht zu dick auf: In Zeiten von Carbon-Laufrädern bietet er ein ähnlich geringes Gewicht, ohne dabei das Bankkonto zu sehr zu strapazieren. Unserer Meinung nach ist der Acros Enduro Race ein hervorragender Allrounder im Enduro-Bereich.
Stärken
Steifigkeit
kein Burping
Schwächen
Es fiel uns schwer, wirkliche Schwächen an diesem Laufradsatz zu finden. Natürlich sind 749 Euro nicht billig, bedenkt man aber die Verarbeitung, die Performance und die Haltbarkeit des Laufradsatzes, ist dieser Preis unserer Meinung nach gerechtfertigt.
Testablauf
Der Acros Enduro Race war über mehrere Monate in verschiedenen Testbikes verbaut.
Hier haben wir den Acros Enduro Race getestet
Albkante: Verschiede Trails, von Highspeed bis hin zu Wurzelteppichen und Steinfeldern
Wie läuft überhaupt ein Testprozedere von Laufrädern ab? Um das herauszufinden, waren wir zu Besuch bei DT Swiss im schweizerischen Biel. Wir haben mit den Entwicklern über aktuelle Entwicklungen im Bereich des Laufrads gesprochen und uns angeschaut, wie viel Aufwand in die Tests der Produkte fließt, sodass Stabilität und Sicherheit für den Kunden garantiert werden können.
Carbon-Felgen ja oder nein? Die Laufräder sind wohl die Teile am Rad, die neben den Reifen am meisten gefordert sind. Daher sollten sie in der Lage sein, einiges wegzustecken. Wie viel Arbeit in die Entwicklung von stabilen Laufrädern fließt, ist im Vergleich zu anderen Teilen am Rad aber häufig wenig sichtbar. Auch die Herausforderungen, vor denen man als Hersteller in diesem Bereich steht, sind nicht unbedingt offensichtlich. So hat man es nicht nur mit Trends wie breiteren Felgen und Carbon zu tun, auch kleinere Entwicklungen wie Procore und die gewaltige Vielfalt an Reifen sorgen für Herausforderungen.
Ein Laufrad darf nicht kollabieren: UCI-Vorschriften und Realität
Im Hauptquartier von DT Swiss in Biel wurden wir von Andreas Tschanz (Project Engineer, seit 2008 für Felgenentwicklung zuständig), Stefan Spahr (Leiter Laufräder, Naben, Speichen seit 1995) und Marek Meili (zuständig für Carbon-Felgen seit 2015) empfangen. Für Gesprächsstoff sorgte zunächst vor allem das Thema Carbonfelgen. Unser Test-Team hat schon für zahlreiche zerstörte Carbonfelgen gesorgt, sodass einige unserer Testfahrer von Kohlefasern im Bereich Laufrad schon nicht mehr überzeugt sind. Vor allem, da bei Jens ein kollabierendes Carbon-Vorderrad für einen heftigen Sturz sorgte.
Für DT Swiss spielt neben der Belastbarkeit bis zum Defekt auch die Reststeifigkeit des Laufrads nach einem Defekt eine große Rolle – nach einem Bruch des Felgenhorns muss die strukturelle Festigkeit noch gewährleistet sein, sodass der Fahrer kontrolliert zum Stehen kommen kann. Die Schweizer gehen noch einen Schritt weiter und stellen die Vorgabe an sich selbst, dass der Fahrer nach einem sichtbaren Schaden an der Felge noch sicher bis nach Hause fahren kann.
„Ein tolerantes und langsames Versagen ist wichtig.“ – Andreas Tschanz, Felgenentwicklung DT Swiss
Die Anforderung, dass ein Laufrad nicht kollabieren darf, geht auf eine UCI-Vorschrift aus dem Rennrad-Sport zurück, die nach zahlreichen Unfällen aufgrund versagender Carbon-Laufradsätze mindestens 16 Speichen und bestandene Impact-Tests fordert. Diese Tests wurden von DT Swiss für die UCI mitentwickelt und werden auch in den dortigen Testlabors durchgeführt – es werden also auch Produkte von Mitbewerbern getestet. Der Test entspricht im Grunde einem „Flat Drop“: ein flacher Stahl-Amboss wird auf die Felge fallen gelassen, wobei Amboss und Felge durch ein 20 mm dickes Gummi-Pad voneinander getrennt sind. Der Amboss trifft zwischen zwei Speichen auf die Felge – die Höhe aus der er herabfällt wird so angepasst, dass immer die gleiche definierte Energie wirkt. Nach dem Test dürfen keine äußeren Schäden an der Felge sichtbar sein und das Laufrad darf sowohl lateral als auch radial nicht mehr als 1,0 mm Schlag haben.
Skalierung des Impact-Tests für MTB
DT Swiss erhöht die Lasten aus diesem Test für die Prüfung von Mountainbike-Laufrädern. Vorgabe bleibt, dass das Laufrad nach dem Einschlag keine Schäden zeigen darf. In der Praxis darf das Laufrad nicht kollabieren, sodass der Fahrer das Rad noch sicher zum Stand bringen kann. Da es für den Mountainbike-Bereich keine eigenen Normen gibt, setzt DT Swiss auf weitere eigene Testprozedere, die kontinuierlich an die im Feld auftretenden Lasten angepasst werden. Auch nutzt DT Swiss die große Erfahrung aus dem Alu-Felgenbereich, um anhand der plastischen Verformung (Dellengröße) im Extremeinsatz die Testparameter festzulegen, damit man diese unter Laborbedingungen reproduzieren und auf Carbon-Felgen anwenden kann.
#Auch in Tests zerstörte Testmuster werden zu Archivierungszwecken aufgehoben
Das Schwierige bei Carbon ist, dass Schäden für den Kunden nicht unbedingt sofort sichtbar sind – Schäden können beispielsweise auch bei der Tubeless-Montage entstehen, wenn zu viel Druck auf die Felge wirkt. Der sichtbare Schaden kann dann erst später bei der Belastung auf dem Trail auftreten. Doch ein Carbon-Laufradsatz gehört zur Auswahl eines großen Laufradherstellers mittlerweile einfach dazu. Das Wichtigste bleibt, den richtigen Kompromiss aus Gewicht und Stabilität zu finden. Es ist möglich Carbonfelgen zu bauen, die noch deutlich stabiler sind – dann liegt das Gewicht aber wieder auf dem Niveau von Aluminium-Felgen. Es gibt bei Carbon-Felgen eben gewisse Probleme, weswegen DT Swiss sie aktuell auch nicht in jedem Bereich einsetzt.
„Unser Anspruch ist, dass ein Rad weit über die gesetzliche Gewährleistung hält und problemlos fahrbar ist.“ – Friso Lorscheider, Public Relations, DT Swiss
Aus diesem Grund gibt es die Carbonfelgen von DT Swiss auch nicht einzeln zu kaufen. Warum? Ein Laufrad ist ein komplexes Bauteil, bei dem es wichtig ist, wie die einzelnen Komponenten miteinander arbeiten. Nur wer die Kontrolle über jedes Bauteil hat, kann gewährleisten, dass das Laufrad optimal funktioniert.
#In dieser Maschine werden die Impact-Tests an den Felgen durchgeführt
Alle Felgen müssen zu allen Reifen passen
Viel Arbeit und etwas Schwierigkeiten bereitet aktuell die ETRTO-Empfehlung. Die „European Tyre and Rim Technical Organisation“ macht Vorgaben zu der Schnittstelle zwischen Reifen und Felge. Doch sind diese Vorgaben ziemlich veraltet, Felgenbreiten über 25 mm sind daher kaum abgedeckt. Daher können sich die Felgenhersteller nicht mehr wirklich daran orientieren und halten. Natürlich werden die Felgen in Verbindung mit möglichst vielen verschiedenen Reifen getestet, doch es ist schwer, als Felgenhersteller alle Reifenmodelle in Kombination mit allen Felgen zu abzudecken. Für zusätzliche Herausforderungen sorgt der Trend zu Tubeless-Aufbauten, da einige Reifenhersteller damit werben, dass man grundsätzlich jede Felge mit ihren Reifen tubeless fahren kann. Auch dass mit weniger Luftdruck gefahren wird, kann das zu Problemen führen – zum Beispiel dem bekannten Burping.
„Der Hersteller ist verantwortlich den Kunden über sein Produkt zu informieren (Manuals, Warnaufkleber etc) – Die ‚Informationspflicht‘ liegt beim Händler.“ – Friso Lorscheider, Public Relations, DT Swiss
Leichter Trail-Einsatz oder hartes Enduro-Race? Das entscheiden die Bike-Hersteller
Weiterhin ist es schwierig zu kontrollieren, welche Laufräder die Hersteller in welchen Bikes verbauen. Wenn zum Beispiel von einem Bike-Hersteller aus Gewichtsgründen ein Laufradsatz, der für leichten Trail-Einsatz gedacht ist, in einem Bike verbaut wird, das auch für hartes Enduro-Fahren beworben wird, hat man als Laufradbauer hier wenig Einfluss. Ebenso kann DT Swiss nicht 100% kontrollieren, wie gut die Kunden vom Händler informiert werden. Viel mehr als entsprechende Anleitungen, Warnaufkleber und Informationen auf der Webseite zu liefern, kann man als Hersteller nicht tun. Teilweise unterschreiben die Bike-Hersteller Erklärungen, die Laufräder innerhalb der vorgegebenen Spezifikationen einzusetzen – jedoch nicht alle.
Weiterhin verbauen die Bike-Hersteller häufig den gleichen Laufradsatz sowohl in XS als auch in XL Rahmen – jedoch ist ein Laufradsatz, der für 60 kg schwere Fahrer gut funktioniert nicht immer die richtige Wahl für einen Fahrer mit über 100 kg.
DT Swiss setzt bei Einsatzbereich-Vorgabe auf die „ASTM Riding Styles“. Diese ergeben zusammen mit dem maximal zulässigen Systemgewicht die „Worst Case“-Anwendung für ein Produkt. Auch in diesem Einsatz muss ein DT Swiss Produkt über die Gewährleistungsfrist hinaus sicher und zuverlässig funktionieren.
#Hier wird die Reifen / Felgenkompatibiltät geprüft. - Mit Hilfe dieser Einrichtung wird die Reifen- Felgenschnittstelle überprüft – der Reifen wird aufgepumpt bis ein Versagen auftritt.
#Im großen Testraum laufen die Laufräder tagelang in Testaufbauten und werden immer wieder durch Erschütterungen belastet. - Fotos leider nicht erlaubt
Konkurrenz für Procore, Huck Norris und Co? Cush Core stellt auf dem Sea Otter Festival einen dämpfenden Schaumring vor, der in den Reifen eingelegt wird und dadurch nicht nur für Schutz sorgen, sondern auch die Dämpfungseigenschaften des Reifens verbessern soll.
#Cush Core - der Schraum-Ring wird in die Felge gelegt und soll vor Durchschlägen schützen und zugleich die Dämpfungseigenschaften verbessern.
Der Ring von Cush Core wird zwischen Felge und Reifen eingelegt und soll diesen vor Durchschlägen und anderen Pannen schützen. Ähnliche Ansätze gibt es beispielsweise mit Schwalbes Procore-System oder Huck Norris bereits. Laut Angaben von Cush Core bietet deren Ansatz aber einige Vorteile gegenüber den Konkurrenzprodukten. So soll der Cush Core-Ring nicht nur Schutz vor Durchschlägen, sondern darüber hinaus auch noch mehr Dämpfung bieten, Vibrationen rausfiltern, für einen sichereren Halt des Reifens auf der Felge sorgen und damit auch Burping vorbeugen. Darüber hinaus soll das System mehr Traktion im Vergleich zu herkömmlichen Tubeless-Setups bieten und die Kurvenstabilität verbessern.
Zur Montage wird das mitgelieferte Tubeless-Ventil montiert, der Ring aufgezogen und dann der Reifen ganz normal montiert und mit der üblichen Menge Dichtmilch versehen. Die derzeitigen Versionen in 27,5″ und 29″ passen bei Felgen mit einer Innenbreite von 23mm – 33mm und ist für Reifenbreiten von 2,1″ bis 2,5″ ausgelegt. Das Gewicht liegt bei 250 g je Reifen.
Ein Cush Core-Set besteht aus jeweils einem Ring für das Vorder- und Hinterrad sowie spezielle Ventilen und ist Tubeless-kompatibel und soll $ 149 kosten.
Formula präsentiert mit der CTS-Technologie eine einfache und präzise Möglichkeit, die Druckstufen-Dämpfung anzupassen – mithilfe eines winzigen Zubehörteils und ohne die Gabel zu öffnen. Zusätzlich wurden die neuen Linea G Laufräder für den Enduro- und Downhill-Einsatz vorgestellt, bei denen der Fokus auf Haltbarkeit und Sicherheit liegt.
#Formula CTS: Welche Farbe darf es denn sein? - Auf der Unterseite erkennst du unterschiedlich viele und unterschiedlich dicke Öffnungen. Je nach genutztem Einsatz verändert sich die Charakteristik der Gabel wie in der Grafik dargestellt.
Die neue CTS Technologie von Formula soll das Gabeltuning so einfach machen wie noch nie: CTS steht für Compression Tuning System und ermöglicht es, die Gabel in wenigen Minuten exakt mit einer neuen Kennlinie abzustimmen. Bei der Entwicklung war zum einen die maximale Anpassbarkeit wichtig, aber auch eine einfache Nutzbarkeit war ein großer Punkt. Formula nutzt das hier verwendete Prinzip mit austauschbaren Ventilen bereits im MotoGP-Bereich.
Wenn man einer neu gekauften Gabel über eine Änderung am Shimstack einen Custom-Tune verpassen will, um sie an den eigenen Fahrstil anzupassen, so muss man sie entweder sofort zum Service einschicken oder etwas Bastelarbeit leisten. Das bedeutet meistens zusätzliche Kosten oder gar den Verlust der Garantie. Mit dem CTS sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören.
Formula bietet insgesamt fünf verschiedene Ventile an, um das Verhalten der Druckstufen-Dämpfung an die eigenen Wünsche und das Einsatzgebiet anzupassen. Der große Vorteil soll sein, durch die verschiedenen Ventile eine Gabel zu haben, die ein so breites Spektrum abdeckt, das man sich normalerweise eher zwei verschiedene Gabeln wünschen würde. Die Gabeln werden zukünftig mit zwei Ventilen ausgeliefert, weitere Ventile können dazugekauft werden.
Die fünf verschiedenen Ventile beeinflussen die Gabel nicht wie die klassischen externen Anpassungsmöglichkeiten. Das CTS Ventil ist ein fundamentales Bestandteil der hydraulischen Kartusche – das Ventil auszutauschen bedeutet also, die Kartusche selbst und damit das Verhalten der Gabel zu verändern.
Zudem soll es in zwei Monaten spezielle Tokens geben, die in den Formula-Gabeln verwendet werden können, um das Luftvolumen und damit die Endprogression zu verändern. Zur Zeit geschieht die Reduzierung des Luftvolumens über Zugabe von Öl in die Luftkammer, was zwar perfekt dosierbar ist, dafür aber mit mehr Aufwand verbunden sein kann, als nur Kunststofftokens auszutauschen.
Das selbst erklärte Ziel bei den Formula Linea G war es, stabile Laufräder zu entwickeln, mit denen man auch in Finale Ligure ohne Probleme Vollgas geben kann – Kurven mit Vollgas und Landungen in Felsen.
In den Gravity-Disziplinen gehören stabile Laufräder mit zu den wichtigsten Komponenten. Egal wie gut der Rest des Bikes abgestimmt ist, die Laufräder müssen einfach einiges aushalten können. Alle Downhill- oder Enduro-Rennfahrer sind sich dessen bewusst, denn eine eingedellte Felge oder gar ein kollabiertes Laufrad kommen hier durchaus vor und bedeuten großen Zeitverlust beziehungsweise das Ende eines Rennens. Doch auch ohne Zeitmessung profitiert man natürlich von stabilen Laufrädern. Bei den Formula Linea G wurde der Hauptfokus auf maximale Haltbarkeit und Sicherheit gelegt.
Beim Sea Otter Festival 2017 gab es einige Neuigkeiten am Stand der Hayes-Gruppe zu bestaunen: Manitou präsentierte die neue Mastodon Fatbike-Federgabel, die speziell für den Einsatz in extremer Kälte konzipiert wurde. Sun Ringlé stellten uns ihre neuen Düroc 30 und 35 mm Laufradsätze und Felgen vor, die das bestehende Portfolio abrunden sollen.
#Foes Mutz ausgestattet mit der neuen Manitou Mastodon Federgabel und Sun Ringlé Felgen.
Manitou Mastodon-Federgabel
Mit der neuen Mastodon-Federgabel stößt Manitou in das bisher sehr dünn besiedelte Gebiet der Fatbike-Federgabeln vor. Die neue Gabel basiert zwar auf dem Enduro-Modell Mattoc, allerdings hat Manitou es nicht dabei belassen, einfach alles etwas breiter zu machen – die Stärken eines Fatbikes liegen schließlich vor allem im Schnee, eine Substanz mit der Manitou sich dank ihrer Erfahrung im Schneemobil-Racing bestens auskennen. Aufgrund dessen wurde das Innenleben der Mastodon für kalte Bedingungen (-15° C und weniger) optimiert und getestet. Die Federgabel wird in zwei Ausführungen erhältlich sein: der Pro-Ausführung mit Dorado-Luftfeder und einer etwas simpleren und schwereren Comp-Ausführung. Manitous Angaben zufolge ist die Mastodon zudem bis zu 25 % steifer als Konkurrenz-Produkte – sowohl lateral als auch unter Torsion. Für Bastler und Racer bietet Manitou das IRT-Upgrade (Infinite Rate Tune) an, welches separat erworben werden kann und es erlauben soll, die Federrate am Anfang und in der Mitte des Hubs sensibler einzustellen.
Federweg: 80 – 150 mm
Reifenfreiheit bis max.: 26″ x 5,15″ | 27,5″ x 4,5″ | 29″ x 3″
34 mm Standrohre
2 Varianten in verschiedenen Höhen:
Standard: Entspricht der Konkurrenz
EXT: Für die größten, auf dem Markt erhältlichen Reifen
Progressivität über IVA in der Luftkammer einstellbar
Gewicht: Pro: 2210 g | Comp: 2430 g (Herstellerangaben)
#Da ist noch ganz schön Luft - laut Manitou ist die Mastodon mit allen aktuell auf dem Markt erhältlichen Reifen kompatibel.
Sun Ringlé Düroc-Laufräder
Zusätzlich zu den bereits bestehenden 40 und 50 mm Optionen wird es die Sun Ringlé Düroc-Laufradsätze und Felgen von nun an auch in 30 und 35 mm geben. Damit soll die neue Palette den Bereich von XC bis Enduro komplett abdecken. Breite Felgen sind derzeit zwar en vogue, das Gewicht bleibt dabei jedoch oft auf der Strecke – nicht so bei den Düroc-Felgen, bei denen es sich laut Sun Ringlé um die leichtesten Modelle ihrer Klasse handelt. Die Düroc-Laufräder werden zudem von nun an auch einzeln erhältlich sein und kommen mit allem nötigen Zubehör: Standard- und XD-Freilauf, Tubeless-Ventile, bereits installiertem Felgenband und verschiedenen Endkappen für die üblichsten Achsstandards.
Diamonz Components mischt seit kurzem auf dem Markt der Carbon-Felgen & -Laufräder mit. Entwickler der Carbon-Felgen ist Fabrizio Dragoni, Ingenieur und mehrfacher italienischer Downhill-Meister. Die Felgen gibt es in einer Downhill- und einer Enduro-Version und kommen in 27.5 Zoll Größe.
Diamonz Wheels – Kurz & Knapp
Asymmetrisches Felgen-Profil
32 Loch
Innere Felgenbreite: 28mm
Äußere Felgenbreite: 37mm
Höhe: 28mm
Gewicht: Ab 460g
Empfohlene Reifenbreite: 2.2” – 2.5”
6 Decal-Farben
Preise
Felge Carbon DH 27.5: 790 €
Felge Carbon Enduro 27.5: 720 €
Carbon DH 27.5 Laufradsatz mit Nukeproof XL: 1.920 €
Carbon Enduro 27.5 Laufradsatz – Hope Pro 4: 1.920 €
Die Felgen werden in Italien handgefertigt und aus Toray 3K Carbon laminiert, die Formen für die Herstellung der Felgen sind von Ingenieur Dragoni selbst. Die Diamonz Felgen sind tubeless ready, sind für 32 Speichen ausgelegt und haben eine Gesamthöhe von 28 mm. Die Decals der Felgen sind in 6 verschiedenen Farben verfügbar – weitere auf Anfrage. Die Downhill-Felge ist 15 g schwerer als die Enduro-Variante und kommt auf 475 g (+/- 5%)
Fertig eingespeichte Laufradsätze können ebenfalls bestellt werden. Für den Enduro-Laufradsatz stehen entweder Hope Pro 4 (Standard oder Boost) oder Nukeproof Generator (Standard), für den DH Laufradsatz die Nukeproof XL Naben zur Verfügung, Speichen kommen von Sapim. Alle Felgen und Laufräder sind im Onlineshop von Diamonz bereits verfügbar.
Stans Flow MK3-Felge im Test: Bei den meisten Mountainbike-Herstellern gibt es kaum noch ein Topmodell, welches nicht in allen Bereichen mit Carbon ausgestattet ist. Aluminium wird, insbesondere bei Laufrädern, auf die hinteren Ränge verbannt. Dabei bietet der Werkstoff nach wie vor hervorragende Eigenschaften und der Gewichtsvorteil, soweit man überhaupt davon sprechen kann, fällt gegenüber Carbon zumeist marginal aus – außer man ist bereit das bis zu 10-fache für eine Felge auszugeben. Letztes Jahr unterzogen Stans ihre bekannte ZTR Flow-Felge einem Update: Gegenüber dem Vorgänger ist das neue Profil niedriger, breiter, leichter und soll Reifen bis zu 2,8″ Breite akzeptieren.
Stans Flow MK3 – kurz & knapp
Basierend auf der ZTR Flow MK2-Felge soll die Flow MK3 von den Erfahrungen profitieren, die damit unter anderem im Downhill-Worldcup gesammelt wurden. Das Einsatzgebiet soll laut Stans jedoch vor allem im Enduro-Bereich liegen. Wartungsarm, sicherer Sitz von breiten Reifen, robust, leicht und widerstandsfähig gegenüber Durchschlägen und Plattenresistenz – all dies waren Aufgaben im Lastenheft der Ingenieure. Wir hatten die 29″-Variante im Test, um zu sehen, ob die dem guten Ruf des Vorgängers gerecht wird.
#Sorgloses Arbeitstier - seit Jahren ist die ZTR Flow in verschiedensten Felgengrößen ein treuer Begleiter, auch in den privaten Rädern des MTB-News-Test-Team-Süd.
Stans Flow MK3 – in der Hand
Mit der Vorgängerversion konnten wir in den letzten Jahren bereits ausgiebig Erfahrungen sammeln und auch im IBC-Forum ist die ZTR Flow MK2 sehr beliebt. Warum? Bei moderatem Gewicht bietet sie ausreichend Stabilität, um vielen Fahrern – und auch unserem Testteam – sogar im Downhill-Einsatz zu genügen. Sollte man sie doch einmal zu stark verdellt haben, halten sich die Kosten für den Ersatz in Grenzen.
Im Vergleich zu dem tiefen V-Profilen mancher Carbonfelgen und ihrem Vorgänger, wirkt die neue Stans Flow MK3 in der Seitenansicht fast schon filigran – insbesondere bei 29″-Laufrädern. Ändert man die Perspektive in die Draufsicht, zeigt sich jedoch, dass die Felge eine ordentliche Breite aufweisen kann. Die Innenweite von 29 mm lässt auch dicke Reifen sicher sitzen.
Mit knapp über 500 g Gewicht ist sie in der Kategorie der “Wagon-Wheeler” mehr als nur konkurrenzfähig. Insbesondere wenn man bedenkt, dass sie nicht aus dem oft sündhaft teuren Kohlefaser-Werkstoff gefertigt ist.
#Niedrig und relativ simpel fällt das MK3-Profil aus.
Montage
Wenn der komplette Firmenname schon Stans NoTubes lautet, wäre es verdammt peinlich, wenn die Tubeless-Montage kein Kinderspiel wäre. Wir stellten den Namen auf die Probe und versuchten uns bei der Tubeless-Montage der Reifen (Maxxis EXO TR – DHR2 & Minion SS) mit einer regulären Standpumpe, ohne Kompressor oder Aufladen eines Druck-Reservoires: Plop. Pong. Pong. Fertig. So einfach? Wird der Reifen dann nicht zum Burpen (Luftverlust durch starkes Walken) neigen? Wir waren gespannt.
Stans ZTR Flow MK3 – auf dem Trail
Seit Jahren predigen verschiedenste Institutionen und Fahrer, dass nichts, aber auch gar nichts, über ein leichtes Laufrad geht – Beschleunigung ist alles und der Energieaufwand dafür ist bei niedrigem Gewicht geringer. Ja, das mag stimmen, ist aber nur eine Seite der Medaille. Selbst wenn ich in jeder Kurve einer 5 Minuten langen Abfahrt eine Sekunde sparen würde: In Summe bringt mir diese Ersparnis nichts, wenn ich nicht unten im Ziel ankomme, weil ich mein Laufrad verformt oder den Reifen heruntergezogen habe – oder sich gar Speichenköpfe durch die Felge gezogen haben.
Rechtfertigt ein Gewichtsunterschied von knapp 70 Gramm einen 10-fachen Preis für eine Felge?
Im direkten Vergleich mit Carbonfelgen (Enve M60HV), die knapp 70g weniger auf die Waage bringen, spürt man hier einen leichten Unterschied. Wer allerdings nicht ganz vorne im Enduro-Renngeschäft mitfährt, der sollte sich überlegen, ob dies wirklich den 10-fachen Preis für eine Felge wert ist, denn 10-mal schneller ist man dadurch mit Sicherheit nicht. Der Nachteil in der Beschleunigung von 29″-Laufrädern gegenüber 27,5″-Laufrädern ist da schon deutlich größer – auch ohne Carbonfelgen.
Eines der größten Reizthemen im Mountainbike-Sport ist vermutlich die Steifigkeit eines Produkts. Wenn ein Produkt mehr von etwas hat (natürlich nicht beim Gewicht, doch dazu später mehr), dann muss es ja besser sein, oder? Doch so einfach ist es leider nicht. Fahrergewicht, Fahrstil, Untergrund … die Faktoren, die darauf Einfluss nehmen, ob sich etwas steif oder weich anfühlt, sind mehr als vielfältig. Ein simples Beispiel: Die gleiche Felge wird sich unter einem 70 kg-Fahrer ganz anders anfühlen als unter einem 95 kg-Piloten – selbst wenn sie mit der gleichen Geschwindigkeit durch die Kurve fahren.
#… aber auch wenns mal wirklich scheppert - die Felgen steckten gut ein.
Ein monumentaler Knall ließ die Mitfahrer eine gebrochene Felge oder gar einen gebrochenen Rahmen vermuten. Nichts davon war eingetreten.
Im direkten Vergleich mit der ZTR Flow MK2-Felge fühlten vor allem die schweren Tester einen Unterschied. So gab die neuere MK3 insbesondere in vertikaler Richtung spürbar mehr nach. Sehr positiv: Es war ein Gripzuwachs in hängenden Kurven gegenüber dem alten Profil spürbar. Gleich zu Beginn des Tests trieben wir die Belastung auf die Spitze. Auf Sicht versuchte Jens eine Steinwelle komplett zu überspringen. Bereits in der Luft wurde klar, dass das Hinterrad es nicht hinter die Kuppe schaffen würde. Ein monumentaler Knall ließ die Mitfahrer eine gebrochene Felge oder gar einen gebrochenen Rahmen vermuten. Nichts davon war eingetreten, allerdings wollte der Reifen partout keine Luft mehr halten. Nach der Montage eines Schlauchs und späterer Inspektion in der Werkstatt fand sich die Ursache: Auf beiden Seiten der Felge hatten sich die Speichen an insgesamt 6 Stellen durch das Felgenband gespießt. Die Felge wurde beim Einschlag kurzzeitig zum Oval und federte dann unbeschadet zurück. Selbst die Speichenspannung war gegeben und die Felge lief sehr sauber und rund. Bei ähnlichen Fahraktionen quittierten andere Felgen – inklusive der MK2-Version der ZTR Flow – ihren Dienst. Beeindruckend.
#Eine Woche Moab überstanden die Flow MK3 ohne Murren
Felgenbreite und Luftdruck
Aktuell befinden wir uns wieder mal in einer Übergangsphase, was Reifenbreiten angeht oder besser gesagt: Neue Schubladen für Zwischenkategorien werden angeboten. Mit einer Innenbreite von 29 mm sind die ZTR Flow MK3 zwar nicht übertrieben breit, sollen aber dennoch Reifenbreiten bis 2,8″ abdecken. Als Testreifen setzten wir auf 2,5″ Maxxis-Reifen mit EXO TR sowie DH-Karkassen in verschiedenen Ausführungen. Durch den breiten Sitz saßen sie sehr gut abgestützt und sicher auf der Felge. In entsprechend Stein-armem Gelände und Trails ohne schnelles Hakenschlagen wagten wir uns auf Luftdrücke im Bereich von 1,5 bar an der Front und 1,8 bar am Heck heran – Burping konnten wir hiermit erst bei sehr spitzen Anliegerfahrten provozieren.
Exkurs: Laufradgewicht
Wer auf Trails mit starker Varianz der Geschwindigkeit unterwegs ist und immer wieder von annäherndem Stillstand hoch beschleunigen muss, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fan von leichten Laufrädern sein.
Reifen fallen weitaus stärker ins Gewicht, als ein paar Gramm an der Felge, die ihre Lebensdauer um ein Vielfaches verlängern.
Für Fahrer, die auf die Erhaltung von Geschwindigkeit setzen, ist dies in den meisten Fällen hingegen weniger ein Problem. Ist das Laufrad einmal beschleunigt, profitiert man von der höheren und damit stabilisierenden Gyroskopkräften. Die Laufräder werden weniger stark abgelenkt wenn man sich mal über eine Wurzelpassage leicht macht und auch die Linie lässt sich auch besser halten.
Wird man das wegen der paar Gramm Mehrgewicht einer Aluminium-Felge gleich zu spüren bekommen? Betrachtet man ein Highend-Produkt des Mitbewerbers Enve, so nimmt man lediglich 30 g (Herstellerangaben) gegenüber der M70 Thirty HV und 70 g gegenüber der M60 Forty HV in Kauf (pro Felge). Also wo liegt dann das Mehrgewicht am Laufrad? Besonders Reifen tragen hier einen weitaus größeren Gewichtsanteil bei, als man auf den ersten Blick vermuten würde. So kann die Wahl zwischen einem DH-Reifen oder einem leichten Faltreifen über 400 g pro Laufrad ausmachen.
Dies ist natürlich ein Extrembeispiel, aber es soll verdeutlichen, dass man sich sehr genau Gedanken darüber machen sollte, wo man Gewicht zugunsten der Stabilität und Einflussnahme auf die Fahreigenschaften einsetzt.
#Mit den ZTR Flow MK3-Felgen kann man lange mit niedrigen Drücken ohne Burping davon kommen - erst wenn man in Anliegern sehr hohe Seitenkräfte aufbringt, schafft man es den Reifen soweit zu verziehen, dass Luft entweicht.
Haltbarkeit
Gegenüber spitzen Steinen ist aber auch die Flow MK3 nicht unverwundbar.
Das Zeitalter, in dem durchgebremste Felgenflanken die Lebensdauer bestimmten, liegt zwar lange hinter uns, aber dennoch – Felgen sind nach den Reifen am nächsten am Untergrund. Wer nicht mit über 2,5 bar Luftdruck im Gelände unterwegs ist, wird früher oder später einen Durchschlag provozieren, sei es durch rabiate Fahrweise oder durch Unachtsamkeit auf einem neuen Trail. Passiert dies auf einem stumpfen Hindernis, beispielsweise auf einer Wurzel, hat man dank der flachen Bauweise der ZTR Flow MK3 gute Chancen ohne großen Schaden davon zu kommen. Gegenüber spitzen Steinen ist aber auch die Flow MK3 nicht unverwundbar.
Im Testzeitraum von einem knappen Jahr wurden den Felgen einige kleinere Dellen zugefügt und das Hinterrad bekam einen heftigen Einschlag zu spüren, der einen Ghettotubeless-Aufbau notwendig machte – der Laufradsatz blieb jedoch weiterhin fahrbar.
#Bei einem extremen Einschlag, durchstachen die Speichen das Felgenband - die Felge selbst nahm keinerlei Schaden, nicht einmal Zentrieren war notwendig. Neues Felgenband rein und weiter ging's!
#Ist die Zeitspanne nur lang genug, sinkt die Überlebenrate auf 0 - Nach einem Jahr kam es dann doch zu einer Begegnung, die einen bleibenden Eindruck hinterließ. Etwas Zangeneinsatz und Ghettotubeless ermöglichte aber die weitere Nutzung des Laufrades.
#Die ZTR Flow MK3 ist eine Aluminiumfelge, die heraussticht
Fazit: Stans ZTR Flow MK3
Wer Wert auf ein Produkt legt, das den Spagat zwischen den magischen drei Punkten – haltbar, günstig und leicht – schaffen soll, ist mit der Stans Flow MK3 ideal beraten. Gegenüber den großen Namen im Carbonlaufrad-Geschäft nimmt man rund 30 bis 70 Gramm mehr pro Laufrad in Kauf – zu einem Zehntel des Preises. Die Felge begeisterte nicht nur durch ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, sondern auch durch ernsthafte Nehmerqualitäten (bis hin zum Downhill-Einsatz), eine extrem angenehme Balance aus Präzision und Nachgiebigkeit, sowie Vibrationsdämpfung und sicheren Reifensitz. Nach unserem Test können wir getrost behaupten: Die Stans ZTR Flow MK3 ist momentan eine der besten Felgen am Markt – mit einem Preis-Leistungs-Verhältnis, das Carbonfelgen erzittern lässt.
#Für Einsatzbereiche von Trail bis Enduro eine perfekte Felge - Downhill ist auch möglich, wird allerdings die Lebensdauer etwas verkürzen.
Testablauf
Auch wenn wir seit vielen Jahren auf der ZTR Flow MK2 unterwegs sind, haben wir Wert darauf gelegt, die neueste Generation der Felge mit den gleichen Naben, Speichen, Speichenspannung und vor allem – im selben Rad zu vergleichen. Hierfür nutzten wir zwei Laufradsätze (MK2 und MK3) mit identischen Reifen und Luftdrücken. Mehrere Testfahrer unterschiedlicher Gewichtsklassen beurteilten das Fahrgefühl nach Grip und Präzision. Die Laufräder mit den Felgen beider Generationen wanderten jeweils in die entsprechenden Räder der Tester und wurden dann im Vergleich zwischen den Generationen und auch mit anderen (Carbon-)Laufrädern getestet.
Hier haben wir die Flow MK3 getestet
Moab: Captain Ahab, Whole Enchilada, Portal, Slickrock, etc.
Flagstaff: Vulkanischer Boden, eckige Steine, sandig, sehr rutschig
Tschechien: Trailcenter Pod Smrkem, flowige und schnelle Trails
#Vor allem In der Luft fühlt sich Chris aka MSTRCHRS offensichtlich mehr als wohl.
Um euch den bestmöglichen und breitesten Testeindruck zu bieten, fahren immer mehrere Tester ein Bike. Neben den aufgeführten Testern mit detaillierten Profil arbeiten wir immer mit weiteren Fahrern unterschiedlicher Könnerstufen, Gewichte, Körpergrößen sowie Vorlieben zusammen. Im direkten Dialog stellen wir das richtigen Setup sicher und dokumentieren in gemeinsamen Ausfahrten die Eindrücke. Dies stellt sicher, dass wir alle Eigenheiten eines Bikes in allen Bereichen beurteilen können.
Die Mcfk MTB 29 Carbon-Felgen stechen ins Auge: 35 mm Außenbreite bei einem 29 mm hohen Profil sorgen für ein großes Volumen, doch das Gewicht soll bei niedrigen 355 g (29“, 28 Loch) liegen. Gefertigt werden die für den Cross Country-Einsatz gemachten Felgen in Leipzig; zum Verkauf werden sie ab 588,90 € angeboten. Wir haben im Test überprüft, wie sich die leichten Felgen im Praxiseinsatz schlagen und gehen der Frage nach, wer eigentlich wirklich von Carbon-Felgen profitiert.
#Leicht, breit und kein bisschen unauffällig: die Mcfk MTB 29 Carbon-Felgen
Test: Mcfk MTB 29“ Felge
Kurz & Knapp
Die Mcfk MTB Felge ist eine in 27,5“ und 29“ erhältliche Carbon-Felge aus deutscher Fertigung (Leipzig). Das 35 mm breite Felgenprofil (Innenbreite 24,5 mm) ist als Monocoque gefertigt und asymmetrisch ausgelegt (3,5 mm Versatz), um die relative Position der Nabenflansche auszugleichen. Durch einlaminierte Speichenlöcher und vorgeformte Nippelsitze (Kugelköpfe) sowie eine optimierte Laminatstruktur ist die 28-Loch Felge trotz einem Gewicht von nur 355 g (29“) für Systemgewichte bis 125 kg freigegeben. Der Preis für die auch schlauchlos zu fahrende Mcfk MTB Carbon Felge beginnt bei 588,90 € und es besteht die Wahl zwischen einem glänzenden 3K und einem matten UD Finish (+10 g, +50 €). Für unseren Test haben wir die Felge auf DT Swiss 240s Straight Pull Naben mit Sapim CX-Ray Speichen montiert und in einem Specialized Epic World Cup im Cross Country Einsatz fast ein halbes Jahr lang gefahren. Nach über 750 km folgt nun der Testbericht zu einer wirklich auffälligen Felge.
#Für 50 € Aufpreis gibt es die Felge auch im matten UD-Finish, dann jedoch auch mit 10 g Mehrgewicht - Hintergrund ist, dass für das UD Finish eine zusätzliche Lage Kohlefasern verwendet wird
Neben der Mcfk MTB-Felge in 27,5“ und 29“ bietet Mcfk auch Laufradsätze basierend auf der hauseigenen Felge an. Hierfür stehen Naben von Syntace, Tune, Extralite, Carbon Ti und DT Swiss zur Verfügung, eingespeicht wird jeweils mit den leichten und robusten Sapim CX-Ray Speichen und Sapim Polyax Nippeln. In 29“ geht es 1.310 g und 1.788,90 € los, für das UD-Finish sind 20 g und 110 € mehr zu berechnen. Konkrete Angebote für die möglichen Kombinationen gibt es auf Anfrage bei Mcfk.
Technische Daten
Hersteller
MCFK, DT Swiss, Sapim
Modell
MTB 29", 240s Straight Pull, CX Ray
Modelljahr
2016
Kategorie
Custom Laufrad
Einsatzbereich
Cross Country
Gewichtsbeschränkung
125 kg Systemgewicht
Durchmesser
27,5" / 29"
Felge
MTB 29"
Material
Carbon Prepreg
Lochzahl
28, einlaminiert
Innenbreite
24,5 mm
Farbe
3K Köpergewebe (glanz) / UD unidirektionales Gewebe (matt)
3K: 325 g (27,5")/ 355 g (29")
UD: 335 g (27,5")/ 365 g (29")
zzgl. 10 g Decals
Naben
118 g (vorne) / 227 g (hinten)
Preis
3K: 588,90 € (UVP, pro Felgen)
UK: 638,90 € (UVP, pro Felge)
Mcfk MTB 29“ Felge –In der Hand
So viel vorne weg: Uns ist bewusst, dass der im Test gefahrene Laufradsatz nicht die Grenze des möglichen darstellt – jedoch vielleicht die Grenze des Sinnvollen? Bei Carbon-Laufrädern über 1.500 € reden wir in den seltensten Fällen (World Cup-Piloten einmal ausgenommen) von einer Notwendigkeit als viel mehr Begeisterung für Leichtbau und das technisch Machbare. Wo wir beim Thema wären: Was ist technisch machbar und was ist für den Einsatz auf dem Trail sinnvoll?
#Mit leichten Carbon-Felgen haben wir in der Redaktion gemischte Erfahrungen gemacht
Über viele Jahre war die Marke von 400 g für eine 29“ Felge eine Art Schallmauer, die nur von wenigen Spielern am Markt unterboten werden konnte – zumindest mit Aluminiumfelgen. So kommt beispielsweise eine NoTubes ZTR Crest Mk3 (Aluminium) auf 370 g, eine Ryde Trace XC 21 auf 350 g, eine BOR XMD333 auf 358 g – jedoch sind alle diese Felgen dafür bekannt, nicht gerade hochbelastbar zu sein. Reflektiert wird diese Einschränkung im maximal zulässigen Fahrer- oder Systemgewicht (Fahrer + Fahrrad + weitere Ausrüstung) – die Werte liegen hier meist zwischen 86 kg (NoTubes) und 90 kg (BOR, Ryde). Rein vom Gewicht her liegt in diesem Bereich auch die Mcfk MTB 29“ Carbon-Felge mit ihren 355 g (Herstellerangabe), sie ist jedoch für ein Systemgewicht von immerhin 125 kg zugelassen. Und im Vergleich zu den zuvor genannten Felgen gut 5-6x so teuer.
Carbon ermöglicht jedoch auch noch wesentlich leichtere Felgen. So durchbrechen sowohl die bike ahead composites THE rim (293 g, bis 95 kg Systemgewicht), die Tune Black Burner Skyline (290 g, bis 95 kg Fahrergewicht) als auch die NEWMEN Advanced SL X.22 29“ (298 g, bis 120 kg Systemgewicht, 479 € pro Stück) knapp die 300 g Marke. So werden extrem leichte Laufräder unter 1.200 g möglich, die trotz niedrigen Gewichts steif und im Rahmen der üblichen Belastungen robust sind. Jedoch reagieren die steifen und leichten Carbon-Felgen sensibel auf Durchschläge und Missbrauchsfälle wie seitliche Stöße. Wie kaum ein anderes Bauteil sind Felgen beim Mountainbike durch den Fahrstil und das Gelände beeinflusst. Die Gewichtsangaben der Hersteller sind ernst zu nehmen, ebenso wie Einschränkungen beim Einsatzbereich. Die entsprechende Passage in der Gebrauchsanleitung von Mcfk liest sich entsprechend:
„Die Mcfk Felgen sind bis zu einem Systemgewicht von 125 kg freigegeben. Sie eignen sich für einen Einsatz in MTB Marathon, Cross Country und All Mountain. Die Felgen sind sowohl für die Verwendung mit Schlauch- oder tubeless Systemen zugelassen. Der maximale Luftdruck beträgt 5 bar. Fahren Sie immer mit ausreichend Luftdruck und vermeiden Sie Durchschläge. Ihre Mcfk Felgen sind ausschließlich mit Bremsscheiben zu verwenden. Bei einer Verwendung mit Felgenbremsen kann es zu erheblichen Beschädigungen kommen, welche ein enormes Sicherheitsrisiko für den Fahrer und Dritte darstellen. Nach einem Sturz/Unfall oder bei unsachgemäßer Benutzung sind die Teile umgehend auszutauschen! Auch wenn hierdurch keine offensichtlichen Mängel wie Risse, Verformungen oder mech. Abnutzung zu erkennen sind, können wir nicht für einen sicheren Betrieb mit diesen Teilen garantieren.“
#Nicht die leichtesten Naben auf dem Markt aber mit die besten im Bezug auf Zuverlässigkeit: Die DT Swiss 240s Straightpull - die Centerlock Scheibenbremsaufnahme war eine Voraussetzung für den Testlaufradsatz, da wir auch die Shimano XTR Race Scheibenbremse mit Freeza-Scheiben testen wollten
#Ohne Werkzeug und in Sekundenschnelle lässt sich an der DT Swiss 240s Straightpull Centerlock Hinterradnabe der Freilaufkörper wechseln - nicht nur deshalb sondern auch wegen des erstklassigen Zahnscheibenfreilaufs ist die Nabe seit Jahren eine feste Größe am Markt
Kommen wir nun aber zum Produkt – schließlich geht es hier um die Mcfk MTB 29 Carbon-Felgen, die für unseren Test auf DT Swiss 240s Naben mit Sapim CX-Ray Speichen aufgebaut sind. Als Cross Country-Laufradsatz geht es primär um niedriges Gewicht, doch ich bin kein Fan von eingeschränkter Funktionalität. Aus diesem Grund ist das Systemlaufrad in diesem Test mit 1.356 g kein echtes Leichtbauwunder – doch in Anbetracht der Komponentenauswahl ein feines Stück. Die Mcfk-Felgen sind als Monocoque gefertigt, was bedeutet, dass sie aus einem Stück laminiert und ausgehärtet werden. So soll die Stabilität erhöht und das Gewicht gesenkt werden. Gleichzeitig wird durch einen komplexen Laminataufbau mit verschiedenen Faserorientierungen gezielt auf bestmögliche mechanische Eigenschaften hingearbeitet. So verspricht Mcfk eine Balance zwischen Leichtigkeit, Steifigkeit und Komfort erreicht zu haben, die XC-Fahrerinnen und -Fahrer glücklich machen soll. Und selbstverständlich soll die Deckschicht schön anzusehen sein, wenn man schon gut 600 € pro Felge investiert hat. Diesem Anspruch wird Mcfk mit makelloser Verarbeitung gerecht. Wer wie ich weniger ein Fan der 3K Köperstruktur ist, bekommt die Felgen auch mit feinem UD-Finish – zahlt dann jedoch nicht nur 50 € mehr, sondern findet auch noch 10 g mehr auf der Waage. Wir haben also die 3K Version im Test, denn rein technisch betrachtet macht die UD-Ausführung das Produkt nicht besser. Schade drum.
#24,5 mm Innenbreite sind durchaus ungewöhnlich für Cross Country-Felgen - insgesamt sind jedoch gerade bei Carbon-Felgen die Innenbreiten in den letzten Jahren deutlich gewachsen
#Das Erscheinungsbild und die Verarbeitung der Mcfk Felgen sind erstklassig - was man in Anbetracht des Preises aber auch erwarten dürfen muss
Schauen wir uns das Felgenprofil der Mcfk MTB 29 im Detail an: es misst 29 mm in der Höhe und volle 35 mm in der Breite. Das ist ein Wert, der bis vor wenigen Jahren noch ein Maß für ein Downhill-Laufrad gewesen wäre. Gleiches gilt für die immer noch beachtliche Innenbreite von 24,5 mm, die dem Reifen viel Unterstützung bietet – vor allem aber erhöht der große Profilquerschnitt in Längs- und Querrichtung die Steifigkeit der Felge. So soll das niedrige Gewicht nicht zu beeinträchtigter Steifigkeit führen. Nur übertreiben sollte man es nicht, wie sich in den Einschränkungen zum bestimmungsgemäßen Gebrauch zu lesen ist.
#Die Speichenlöcher sind einlaminiert, die gesamte Felge am Stück als Monocoque gefertigt
Kommen wir zu den Speichen: die Speichenlöcher sind in die Felge einlaminiert und mit einem vorgeformten Nippelsitz für Kugelköpfe (DT Swiss, Sapim) ausgestattet – sie sind also nicht nachträglich gebohrt, sondern von Beginn an in der Konstruktion vorgesehen und sollen einen bestmöglichen Nippelsitz ermöglichen. Da die Fasern so ununterbrochen durchlaufen, soll die Stabilität erhöht und das Risiko von ausgerissenen Speichen reduziert werden. Darüber hinaus sind die Speichen gegenüber der Nulllage der Felge um 3,5 mm asymmetrisch. In Verbindung mit den asymmetrisch zur Nabenmitte positionierten Flanschen reduziert sich so die Ungleichheit im lateralen Speichenwinkel, was für eine gleichmäßigere Speichenspannung auf der rechten und linken Seite führt und positiven Einfluss auf die Steifigkeit und Lebensdauer des Laufrades haben soll.
#Die Speichenlöcher sind um 3,5 mm zur Seite versetzt - das hat einen positiven Einfluss auf den Speichenwinkel, der so auf der linken und rechten Seite gleichmäßiger ausfällt
Aufbau
Unser Testlaufrad ist an sich ein Vertreter klassischen Laufradbaus: Es kommen konventionelle Komponenten zum Einsatz und die 28 Sapim CX-Ray Speichen mit hauseigenen Nippeln sind 3-fach gekreuzt eingesetzt – wie von Mcfk für den Aufbau der MTB 29“ Carbon-Felgen empfohlen. Die maximale Speichenspannung ist vom Hersteller auf 1.100 N begrenzt, unser Testlaufrad ist mit etwas weniger als 1.000 N eingespeicht. Das sorgt für einen runden Lauf ohne Höhen- und Seitenschläge. Beim Einspeichen ist das Laufrad sieben Mal abgedrückt worden, so dass sich im Einsatz keine große Veränderung der Speichenspannung mehr einstellen sollte. Ein wichtiger Punkt: Die Speichenspannung hat nur einen begrenzten Einfluss auf die Steifigkeit des Laufrades, es hier zu übertreiben bringt nichts.
#Aufgepasst: Maximal 5 Bar schreibt Mcfk vor und übertrifft damit so manchen Anbieter leichter Carbon-Felgen deutlich - ein unbeabsichtigtes Sprengen der Felge bei der Reifenmontage sollte so ausgeschlossen sein
Nachdem das Testlaufrad hinreichend inspiziert und gewogen ist, wird es Zeit für den Praxiseinsatz. Das bedeutet, dass die Laufräder mit Reifen, Kassette und Bremsscheiben versehen und im Rad montiert werden müssen. Gehen wir der Reihe nach vor.
#Mcfk liefert die Felge ohne Felgenband aus, bei der tubeless-Montage sollte man wie auch beim Aufbau mit Schlauch auf hinreichend lange Ventile achten
Als Testreifen haben wir sowohl den Maxxis Aspen gefahren, der mit seinem flachen und leicht rollenden Profil bereits im Einzeltest überzeugen konnte. Außerdem haben wir für die widrigen Bedingungen im Winter einen etwas stärker profilierten Schwalbe Nobby Nic montiert – die Gewichtsfetischisten mögen es mir verzeihen. Beide Reifen habe ich zunächst mit Schlauch montiert, die letzten Monate des Tests sind jedoch mit schlauchlosem Aufbau gefahren worden. Die Montage der Reifen erfolgt trotz des breiten Profils denkbar einfach und geht bei kräftigen Fingern auch ohne Reifenheber von der Hand. Selbstverständlich dürfen bei diesen Felgen keine Metallreifenheber verwendet werden. Beim ersten Aufpumpen zeigt sich, dass insbesondere der Maxxis Aspen nicht sofort perfekt rund auf der Felge sitzt. Zwar könnte man mit bis zu 5 Bar dafür sorgen, doch wir nehmen lieber ein wenig mit Spülmittel versetztes Wasser zu Hilfe, benetzen damit die Reifenwulst vor dem Aufpumpen und die Sache flutscht.
Ähnlich einfach erfolgt der schlauchlose Aufbau: Ventile von DT Swiss und e-thirteen Dichtmilch haben wir im Test verwendet und mit einigem Nachdruck an der Standpumpe beide Reifen montiert bekommen. Beim Maxxis ist dabei etwas mehr Überzeugungsarbeit nötig gewesen, doch letzten Endes hat das breite, flache Felgenprofil hier gut funktioniert. Als Felgenband empfiehlt Mcfk dünne Felgenbänder wie beispielsweise das Tesa 4289 in 25 mm Breite. Wir haben in der Redaktion vorrätiges DT Swiss Felgenband mit 21 mm verwendet und keinerlei Probleme mit der Dichtigkeit gehabt.
#Das relativ breite, flache Felgenbett unterstützt die Tubeless-Montage und soll für einen sehr guten Sitz des Reifens im Felgenhorn sorgen
Während ich nicht näher auf die Montage der Kassette eingehen möchte (SRAM XD, werkzeugfreier Wechsel auf Shimano möglich), sei doch ein Satz dem Centerlock Standard von Shimano gewidmet. Er ist technisch gesehen die bessere Alternative zu dem 6-löchrigen ISO 2000, lässt sich schnell und sicher montieren und überzeugt so sowohl am Reißbrett, als auch in der Praxis. Auch wenn die „schweren“ DT Swiss Naben es nicht vermuten lassen – die leichteren Naben könnte man mit Centerlock bauen und abgesehen von Lizensierungsfragen gibt es bis jetzt keinen guten Grund dafür, nach wie vor am alten Standard festzuhalten.
DT Swiss bietet die bewährten 240s Naben in jeder im Cross Country-Bereich gängigen Einbaubreite an. Für unser Testbike haben wir die Version mit 15 mm Steckachse an der Front und 12×142 mm Steckachse am Hinterrad verwendet – als neuer Standard setzt sich gerade das breitere Boost-Maß durch (110/148 mm), das über Adapter nicht umgerüstet werden kann. Die Industrie macht hier eine Zäsur, so dass ich meine Naben theoretisch mit alten Schnellspannern montieren könnte, nicht aber mit dem neuen Maß, bei dem sich der Flanschabstand vergrößert hat.
#Ready to ride: Im Test haben wir der Mcfk MTB 29 Felge intensiv auf die Felgenhörner gefühlt
Auf dem Trail
Genug der Theorie – wir haben auf dem Trail im artgerechten Einsatz überprüft, was die Mcfk MTB 29 Felgen in unserem Testlaufrad zu leisten im Stande sind. Für den Test habe ich ein Specialized Epic World Cup in der letztjährigen Olympia-Edition verwendet, das mit seinen kompromisslos straffen 95 mm Federweg genau den richtigen fahrbaren Untersatz für den Testlaufradsatz geboten hat. Bereits auf den ersten Metern fällt auf, wie leicht die schlauchlos montierten Laufräder sich in Bewegung versetzen lassen. Im Vergleich zu den zuvor gefahrenen Specialized Roval Carbon Laufrädern, die gut 300 g mehr auf die Waage bringen, ist bei gleichen Reifen ein erheblicher Unterschied spürbar. Kleine Zwischensprints vermitteln das Gefühl unbegrenzter Kraft und erst lange Anstiege sind nötig um dem Fahrer (in diesem Fall mir) zu zeigen, dass auch das beste Material noch keinen World Cup-Star gemacht hat. Schade drum, doch das Gefühl macht Glücklich und ich sitze dem Trugschluss immer wieder gerne auf.
#Genau so muss sich ein XC-Bike fahren: Masserscharf und Präzise - weich und indirekt überlassen wir dicken All-Mountain Plus Schleudern und E-Bikes...
#Hohe Laufradsteifigkeit ist nicht immer ein Vorteil, zum Beispiel wenn der Komfort sinkt und Fehler nicht mehr verziehen werden - wir haben es hier allerdings mit einem XC-Racer zu tun
Was gibt es abgesehen von der geringen Massenträgheit noch anzumerken? Wie vom großen Profilquerschnitt erwartet ist die Felge extrem steif, was sich auf dem Trail in Form von sehr hoher Präzision bemerkbar macht. Das gilt sowohl für Lenkimpulse, als auch Schläge – einwirkende Kräfte werden in beide Richtungen direkt übertragen, so dass man sich auf ruppigen Trails unweigerlich extrem schnell fühlt. Komfortabel ist anders und kraftsparend auch; dafür gibt es Vortrieb satt für diejenigen, die sauber genug fahren, um eben genau nicht jeden kleinen Stein und jede Wurzel zu treffen. Wer jedoch nach einem komfortablen Begleiter für Marathons sucht, der sollte weiter die Augen offen halten. Dies wird besonders deutlich auf den ruppigen Trails am Gardasee. Gerade in steinigen Sektionen mit vielen einwirkenden Schlägen muss ich bei angepasstem Luftdruck (1,9 / 2,0 Bar) etwas das Tempo reduzieren, da das Bike stark abgelenkt wird. Hier wirkt sich die hohe Steifigkeit negativ aus. Da immer das gesamte System hinsichtlich seiner Eigendämpfung zu betrachten ist, muss man an dieser Stelle anerkennen, dass diese Erkenntnis nicht allein für das Laufrad zutreffen, sondern immer auch in Kombination aus Reifen, Gabel, Rahmen, Lenker und Vorbau zu sehen sind.
Positiv anzumerken ist, dass beide gefahrenen Reifen auf der Felge angenehm breit aufbauen. Mit 24,5 mm Innenbreite ist sie gut 3 mm breiter als die meisten anderen XC Felgen unserer Tage, was sich in einem vergrößerten Reifenvolumen bemerkbar macht. Im Test habe ich Reifendrücke von ca. 1,7 Bar am Vorderrad und 1,8 Bar am Hinterrad gefahren, was zu sehr guter Traktion bei uneingeschränkten Rolleigenschaften geführt hat. Und zu einem gegenüber 2,0 Bar stark verbesserten Fahrkomfort, da die Reifen besser dämpfen können und Kraftspitzen und Vibrationen besser von den sehr steifen Felgen abgehalten werden. Theoretisch wäre auch noch weniger Luftdruck ohne stark erhöhtes Risiko von Durchschlägen möglich gewesen, doch letzten Endes geht es bei diesem Laufradsatz um Vortrieb.
#Wurzelige Trails sind durch die steifen Felgen quasi ungefiltert spürbar und erfordern schnelle Reaktionen - die Steifigkeit des Systems wirkt in beide Richtungen...
#Auf langen Touren wirkt sich das leichte Laufrad dauerhaft positiv aus, wirklich spürbar sind die Unterschiede aber vor allem bei schnellen Antritten und steilen Rampen - hier lässt sich das Bike einfach besser beschleunigen
Was da sonst noch wäre: Nun, da wären die gewohnt problemlosen DT Swiss Naben, die mit feinerer Rasterung der Zahnscheiben (36 Zähne) definitiv dazu gewonnen haben und so unauffällig wie zuverlässig ihren Dienst machen. Es gibt leichtere Naben, doch nur wenige können es im Bezug auf Problemlosigkeit mit den Schweizern aufnehmen.
Haltbarkeit
An dieser Stelle möchte ich auf die Frage nach dem Sinnvollen zurück kommen. In der Redaktion haben wir schon einige Carbon-Felgen brechen sehen. Manchmal reicht dafür ein kleiner Stein auf dem Trail, manchmal muss ein beachtliches Steinfeld her. Kurzum: Wir haben in der Redaktion gemischte Erfahrungen mit Carbon-Felgen gemacht.
#In der Redaktion haben wir mit Carbon-Felgen gemischte Erfahrungen gemacht - die Mcfk MTB 29 haben in unserem Test jedoch keinen Grund zur Beanstandung gegeben und zeigen sich auch nach Testende in sehr gutem Zustand
Betrachtet man die großvolumige Dimensionierung der Mcfk MTB-Felgen, so reift die Erwartung, dass diese Felgen mit hoher Steifigkeit und Zuverlässigkeit punkten werden, solang sie innerhalb ihrer Reserve bewegt werden. So könnte man auch unser Testergebnis nach gut 750 km auf gemischten Trails im Herbst, Winter und Frühling zusammenfassen. In der gründlichen Abschlussinspektion sind abgesehen von kleinen Kratzern im Klarlack und auf den Decals keinerlei Schäden zu beklagen gewesen. Die Speichenspannung der bei Mcfk in Leipzig aufgebauten Laufräder ist nach dem Test etwas niedriger als zu Testbeginn, jedoch immer noch gleichmäßig – nicht nur vom Laminataufbau für Kohlefaserkomponenten versteht man etwas bei Mcfk, sondern auch vom sorgfältigen Laufradbau.
Aus mechanischer Sicht sind am Ende des Tests weder Risse im Felgenbett noch Laminatschäden am Felgenhorn zu beklagen – doch ich bin mit 88 kg Systemgewicht (11 kg Fahrrad) auch deutlich innerhalb des vom Hersteller vorgegebenen Gewichtsgrenzen gewesen. Noch dazu habe ich einen sauberen Fahrstil. Besonders leicht habe ich es den Felgen dennoch nicht gemacht – insbesondere nicht beim abschließenden Testausflug an den Gardasee, doch es ist in Summe immer gut gegangen. Genau diesem Satz sollte man bei der finalen Bewertung der Haltbarkeit Beachtung schenken. Eine so leichte Carbon-Felge bekommt keine Dellen – wenn jedoch ein Schaden auftritt, ist er aufgrund der erforderlichen geringen Wandstärken häufig erheblich.
Anschließend an die eingangs beschriebenen Einschränkungen mit Carbon-Felgen muss ich sagen, dass man sich die Investition gut überlegen sollte. Leichte Laufräder sind mit die am deutlichsten spürbare Tuning-Maßnahme an einem Mountainbike. Gerade Cross Country- und Marathon-Fahrer können hier wirklich spürbar die Funktion ihres Bikes verbessern. Wer jedoch an die Grenzen des Leichtbaus gehen möchte, der sollte sich bewusst sein, dass die Reserven kleiner werden und ein zünftiger Durchschlag durchaus zum Ende der Felge führen kann – auch innerhalb der Systemgewichtsgrenzen. Wer also eher einen rustikalen Fahrstil an den Tag legt, der sollte sich überlegen, wie viel Geld er ausgeben will. Schließlich haben wir eingangs festgestellt, dass es gleichschwere Aluminiumfelgen für 1/5 des Preises der Mcfk MTB 29 gibt. Gleiches gilt für schwere Fahrer – nur weil etwas theoretisch geht, muss man es nicht praktisch ausprobieren. Insbesondere im Bezug auf leichte Felgen aus steifer Kohlefaser.
Test-Fazit Mcfk MTB 29 Felge
35 mm Außenbreite und die vier großen Buchstaben Mcfk auf den Flanken sorgen für einen außergewöhnlichen Look der Mcfk MTB Carbon Felgen. Wichtiger noch: die in Deutschland gefertigten und 355 g leichten aber auch über 600 € teuren Carbon-Felgen sind ein wirkungsvolles Mittel, um Gewicht einzusparen. Mit großzügigen 24,5 mm Innenbreite bietet sie gute Unterstützung für leichte Reifen und das voluminöse Profil sorgt für eine sehr hohe Steifigkeit. Wir haben im Test keinerlei Probleme mit den Felgen gehabt und den erstklassigen Vortrieb genossen, die sehr hohe Steifigkeit ist allerdings Geschmacksache. Bis 125 kg Systemgewicht sind die Mcfk MTB Felgen freigegeben, man sollte jedoch nicht vergessen, dass der Einsatzbereich auf Cross Country beschränkt ist.
Stärken
sehr gute Verarbeitung
problemloser Tubeless-Aufbau und fester Sitz des Reifens
sehr hohe Steifigkeit
Schwächen
sehr hoher Preis
für Leichtbau-Fetischisten gibt es leichtere Alternativen (bike ahead, NEWMEN, Tune)
Testablauf
Hier haben wir die Mcfk Laufräder getestet
Gardasee (Steine, ruppige Abfahrten)
Allgäu (Wurzeln, Schotter)
Hegau Bodensee (Flow-Trails)
Testerprofil
Testername: Tobias Stahl
Körpergröße: 177 cm
Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
Schrittlänge: 83 cm
Armlänge: 58 cm
Oberkörperlänge: 52 cm
Fahrstil: Beide Räder am Boden und Vollgas: Attacke bergauf, sauber bergab
Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk: Gabel straff, Hinterbau effizient
Hope Tech Enduro-EVO Laufradsatz im Test: Laufräder von Hope sind ein absoluter Klassiker. Oder genauer gesagt: Laufräder mit Naben von Hope sind ein absoluter Klassiker. Doch seit mittlerweile etwas mehr als einem Jahr bieten die Briten neben ihren beliebten Naben auch eigene Felgen an, die sie dann selbst zu Laufrädern verarbeiten. Ob diese Kombination auch das Potential zum Klassiker hat, haben wir für euch getestet!
#Hope bietet neuerdings nicht nur Naben, sondern auch eigene Felgen an - wir haben den Hope Tech Enduro-EVO-Laufradsatz getestet!
Eingespeicht ist die neue Aluminium-Felge mit ihrem Hohlkammerprofil und 23 mm Innenweite auf Hope Pro 4-Naben. Die aktuelle Version der Pro-Naben ist nicht nur in vielen schönen Eloxalfarben erhältlich, sondern auch mit nochmals langlebigeren Lagern ausgestattet. Im Hope-Laufrad wird die Variante mit herkömmlichem Speichenflansch für gebogene J-Bend-Speichen verbaut. Die Nippel der 32 Speichen pro Laufrad sitzen klassisch im Felgenloch – traditioneller Laufradbau also. Hier braucht es keine speziellen Ersatzteile oder Werkzeuge, um eine Reparatur durchzuführen.
Hope Tech Enduro-EVO – Kurz & knapp
Der Hope Tech Enduro-EVO ist, wie der Name bereits impliziert, für den Enduro-Einsatz gedacht. Bei allem Enduro-Hype: Für Laufradsätze ist das Thema Enduro eine Herausforderung. Selber hochfahren, stark beschleunigen – das giert nach einem leichten Gesamtpaket. Doch dann geht es Downhill-mäßig bergab, gern auch mit niedrigem Reifendruck, heftigen Kurven und Sprüngen: Hier braucht es Reserven. In der Vergangenheit hatten wir hier schon einige Laufräder im Test, die zwar ausreichend leicht gestaltet waren, aber bei der Haltbarkeit enttäuschten. Hope hingegen verspricht das Gegenteil: Nach eigenen Angaben sollen sich die Felgen auch für Downhiller eigenen – und zwar für solche, die ihre Felgen selbst bezahlen müssen und nicht zwischen Training und Rennlauf mal eben den Laufradsatz wechseln (lassen) können.
#Die Naben an unserem Test-Laufradsatz waren lila eloxiert - wir hätten nicht damit gerechnet, aber es passt ganz gut zu orange, grün, blau und natürlich schwarz und silber.
#Die Felge zählt mit einer Innenbreite von 23 mm nicht zu den breiten Varianten - wer mehr sucht, findet bei Hope seit kurzem aber mit der W35 auch ein passendes Angebot.
Adapter auf andere Einbaubreiten / Achsdurchmesser
VR: 15 mm Steckachse, 5 mm Schnellspanner (beide Lieferumfang), 9 mm Achse | HR: 5 x, 10 x , 12x x 135 mm, 12 x 142 mm
Preis
485 €
Felgenbreite mm(außen/innen)
28 / 23
Speichen
32
Material Felge
Aluminium, hart eloxiert
Material Naben/Freilaufkörper
Aluminium
Rasterung Freilaufkörper
Sperrklinken, 40 Zähne
XD-Freilaufkörper verfügbar
ja
Tubeless Ready
ja (Felgenband nicht im Lieferumfang enthalten)
Ventilloch
6,5 mm Presta / SV
Speichen
Black Sapim Race/Sprint stainless steel double butted
Einspeichung
J-Bend, 3-fach gekreuzt
Nippel
Messing
Hope Tech Enduro-EVO – In der Hand
Zunächst einmal sind Felgen natürlich etwas gründlich anderes als Naben. Klar, beides rund, beides im Rad enthalten, aber während die Naben kompakte Dreh- und Frästeile sind, handelt es sich bei Felgen um gebogene und in der Regel verschweißte Strangpressprofile. Das ist der Grund, warum Hope nicht schon länger eigene Felgen anbietet: Man benötigt für die Produktion andere Maschinen, anderes Know-How. Mit der eigenen Felgenproduktion sind die Briten nun aber nicht mehr länger davon abhängig, was ihnen von den gängigen Felgenherstellern angeboten wird. Stattdessen können die Briten nun nach eigenen Vorstellungen Material und Felgenquerschnitt wählen. Felgenquerschnitt? Die Kombination aus Breite, Höhe, Wandstärke und Geometrie ist ebenso entscheidend für die Eigenschaften der Felge wie das verwendete Material und der Herstellungsprozess. Hope bietet verschiedene Felgen an, die allesamt für den Abfahrtssektor gedacht sind: Tendenziell breit, tendenziell eher robuster als leicht, doch dazu später mehr. Wir haben das Enduro-Modell mit 23 mm Innenweite getestet.
#3 Freilaufkörper stehen zur Wahl – hier zu sehen ist die Variante für die Hope-eigene 11fach-Kassette
Aufbau
Die Achsadapter sind austauschbar, wodurch die Hope-Laufräder in zahlreichen Bikes verbaut werden können. Schnellspanner, 15 x 100 mm oder 20 x 110 mm-Steckachse sind möglich, Boost bedeutet einen anderen Nabenkörper. Am Hinterrad sind wie üblich 135 mm Schnellspanner, 12 x 135 mm Steckachse und 12 x 142 mm Steckachse möglich, sowie XD-, Standard- oder Hope-Freilaufkörper.
Bevor die Räder auf den Trail können, machen wir drei Dinge: Wiegen, Rundlauf prüfen und auf Tubeless umbauen. Auf der Waage wird die Herstellerangabe von 2002 g sogar noch unterboten: Das Vorderrad wiegt 924 g, das Hinterrad 1054 g, jeweils ohne Felgenband. Das heißt aber dennoch: Hier haben wir es nicht mit Leichtbau zu tun, sondern mit einem Produkt, das auch etwas Reserven auf den Aluminium-Rippen hat. Der Rundlauf ist aus dem Karton heraus spitze, auch ein Höhenschlag ist mit dem bloßen Auge nicht festzustellen. Die Speichenspannung überprüfen wir nur von Hand, große Differenzen sind jedoch definitiv nicht festzustellen. Eingespeicht werden die Räder in England. Bleibt noch der Umbau auf Tubeless. Hope kennzeichnet die Felgen als Tubeless-Ready, soll heißen: Mit einem passenden Felgenband sollte es machbar sein; mitgeliefert wird aber ein schmales Gewebeband, das nicht luftdicht ist. Luftdicht kriegen wir die Felge erst im zweiten Anlauf durch Verwendung eines eher schmalen Felgenbandes. Das ist nötig, da das Felgenbett stark gekrümmt ist und die Löcher versetzt gebohrt sind. Heißt: Breite Felgenbänder werfen Falten, die Luft durchlassen. Sauberes Arbeiten vorausgesetzt ist der Umbau jedoch ohne weiteres möglich. Die anschließende Reifenmontage war mit Schwalbe Fat Albert und Onza Ibex mit der Standpumpe möglich, bei einem Maxxis Ardent brauchten wir einen Druckluftspeicher.
#Relativ eng eingeschnittenes Felgenprofil - das erschwert den Umbau auf Tubeless, aber vereinfacht die Reifenmontage und sorgt insgesamt für einen tollen Sitz des Reifens auf der Felge.
Hope Tech Enduro-EVO – Auf dem Trail
Auf den ersten Metern auf dem Trail fällt als Erstes eines auf: Der Sound! Hope-Naben gehören traditionell zu den lauteren Exemplaren und die Pro 4 macht keine Ausnahme. Wer Ruhe will, sollte sich gleich woanders umschauen … Die vier Sperrklinken greifen jetzt häufiger als bei den Vorgänger-Naben, 44 Eingriffe pro Umdrehung reduzieren den Leerweg. Ein beherzter Antritt wird unmittelbar in Vortrieb umgewandelt und wir sind in Bewegung. Wer Schmackes in den Oberschenkeln durch geringere rotierende Masse ersetzen will, der ist bei diesem knapp 2 kg schweren Laufradsatz offensichtlich falsch. Aber, seien wir ehrlich: Die Felgen tragen weniger zu eben dieser rotierenden Masse bei als die Reifen – und wie sehr die 100 bis 200 g pro Rad, die sich durch ein Investment sparen lassen, auch wirklich gefühlt werden, ist streitbar. Aber halten wir fest: Mit leichteren Laufrädern fühlt man sich eher wie ein austrainierter Sprinter als mit dem Hope Tech Enduro-EVO.
#Große Brocken gab es in Tschechien wenige - dafür ließ sich das Handling der Hope-Laufräder gut erfahren.
Kommen wir aber zur Abfahrt, dem Teil der Ausfahrt, auf die sich diese Laufräder besonders zu freuen scheinen. Jetzt vermitteln die Hope Hoops gute Laune, was zuerst einmal mit ihrer Steifigkeit zu tun hat. Die ist nämlich hoch, was sich ab dem ersten Anlieger positiv bemerkbar macht: Kein Knarzen von der Speichenfront, kein undefiniertes Gefühl, sondern ein direkter Richtungswechsel – Bäng, so muss das sein! Dann ist da die Tatsache, dass die Reifen – ohne Schlauch montiert – sicher dort bleiben, wo sie sind, und auch die Luft lassen, wo sie hingehört. Kein Burping, dankeschön.
#Malerische Kulisse in den Dolomiten - lange Aufstiege und lange Abfahrten.
Haltbarkeit
„Dankeschön“ sagt die Felge, als wir ein wenig mit dem Luftdruck experimentieren. Das könnte ernst gemeint sein, wenn es sich auf den verringerten Druck beziehen würde – es ist aber ironisch zu verstehen, als wir mit (zu?) wenig Luftdruck auf einigen scharfkantigen Trails im Allgäu unterwegs sind und die Felgenhörner mit Durchschlägen malträtieren. Ehe man sich glaubwürdig hätte entschuldigen können folgt schon der nächste Schlag – und während das Vertrauen der Felge in den Fahrer leidet, präsentiert sie sich dennoch unbeeindruckt. Poker-Face, nichts anmerken lassen. Durchschlag? War da was? Ist das nicht ein altertümlicher Begriff für eine Beleg-Kopie? Die Hope-Felge jedenfalls bleibt, wie sie ist: Rund, das Felgenhorn stolz und unberührt. Ein Setzen der Nippel in der Felge führt nicht zu einem beeinträchtigten Rundlauf. Die Hope Tech Enduro-EVO-Laufräder sind wahrlich robust.
#Däng, Däng, Däng, Rammpammpamm: Die Hope-Laufräder bringt so schnell nichts aus der Ruhe - die Aluminium-Felgen der Briten haben mit hoher Haltbarkeit in unserem Test überzeugen können. Der Preis für die Laufräder kann sich ebenfalls sehen lassen. Ein Leichtgewicht ist der Hope Tech Enduro-EVO-Laufradsatz allerdings nicht.
Fazit – Hope Tech Enduro-EVO
Fassen wir zusammen: Die beliebten Hope-Naben finden mit den hauseigenen Felgen eine gelungene Ergänzung. Der Hope Tech Enduro-EVO ist zwar kein Leichtgewicht, dafür aber sehr robust und für den Tubeless-Aufbau gut geeignet. Außerdem lässt sich die Farbe der Naben frei konfigurieren. Und der Preis geht für britische Handarbeit definitiv in Ordnung. Für Mountainbiker, die einen haltbaren Aluminium-Laufradsatz gegenüber einem leichten Carbon-Laufradsatz mitsamt leerem Portemonnaie bevorzugen, ist der Hope Tech Enduro-EVO eine sehr gute Wahl.
Stärken
robust
gut für Tubeless-Aufbau geeignet
Lieferumfang enthält Ersatzspeichen und Achsadapter
Schwächen
keine Leichtgewichte
Testablauf
Hier haben wir die Hope Tech Enduro-EVO-Laufräder getestet:
Bontrager Line & Kovee: die Laufrad-Serie soll leicht, stabil und das perfekte Upgrade für das eigene Bike sein. Die Line Laufräder sind für Enduro- und Trailbiker gedacht, die in hartem und technischen Gelände unterwegs sind. Sie sind in verschiedenen Versionen mit Carbon- oder Alu-Felgen verfügbar. Der Kovee Carbon-Laufradsatz hingegen ist die leichte Wahl für den XC- und moderaten Trail-Einsatz.
Natürlich sind die 28-Loch Laufräder alle tubeless-ready – das Band ist bereits installiert, Ventile und Ventil-Tool werden mitgeliefert. Zudem setzt Bontrager komplett auf den Boost Standard (110 / 148), um eine möglichst hohe Steifigkeit zu erreichen. Die Kompatibilität mit Shimano 10/11-fach und SRAM XD Driver ist gewährleistet. In Sachen Bremsscheiben setzt man auf den 6-Loch Standard.
Zusätzlich bietet Bontrager ein Programm mit dem Namen „Carbon Care“ an, das ein Versagen der Carbon-Laufräder auch außerhalb der Garantiezeit abdecken soll. So bietet Trek vergünstigte Konditionen für Reparatur und Tausch defekter Laufräder an.
Bontrager Line Laufräder
Die Bontrager Line sollen die richtige Wahl für den harten Enduro- und Trail-Einsatz sein. Die Felgen kommen mit 29 mm Innenweite und 34 mm Außenweite, um die Möglichkeit zu bieten, mit weniger Luftdruck fahren zu können und dem Reifen trotzdem genug Unterstützung zu bieten. Natürlich sind die Laufräder auch tubeless-ready. Die hochwertigeren Laufräder kommen mit Rapid Drive 108 Naben, die durch ihre Langlebigkeit glänzen sollen. Dazu sollen sie dank sechs Sperrklinken direkt und präzise arbeiten.
Der Kovee Laufradsatz soll laut Bontrager der ideale Nachrüstsatz für preisbewusste XC-Piloten sein. Leichtes Gewicht dank breiter OCLV Carbonfelgen sollen die Laufräder zu einer echten Empfehlung machen.
True Precision Stealth Nabe im Test: Leise ist das neue Laut! Auffällig tönende Naben sind nicht jedermanns Sache – wer auf das laute Knattern des Freilaufs verzichten kann, muss diesen aber nicht verzweifelt in Fett ertränken. Immer mehr Hersteller kommen auch mit leisen Naben auf den Markt. Wir haben eine solche Variante von True Precision getestet, die zudem noch eine weitere Besonderheit mit sich bringt: Zero Engagement – der Einrastwinkel beträgt null Grad, der Tritt ins Leere, bis der Freilauf greift, entfällt. Kann das Konzept auf dem Trail überzeugen und wie viel Umgewöhnung ist dafür nötig? Alle Infos dazu findest du im Test!
True Precision Stealth Naben – Kurz & knapp
Neben Varianten für das Rennrad und den BMX-Einsatz gibt es von True Precision eine reguläre Mountainbike-Nabe und eine Ausführung für den Downhill-Bereich. Im Angebot der Amerikaner finden sich Naben für praktisch alle Achstypen. Lediglich eine Ausführung für den 12 x 148 Boost-Standard fehlt aktuell (noch). Wir haben die Naben in der Redaktion selbst eingespeicht und ans Trailbike montiert.
#True Precision Components - Alle Naben aus dem Hause True Precision werden in den USA gefertigt
Technische Daten
Hersteller
True Precision
Modell
Stealth MTB
Ausführungen VR
100 x 9 mm QR
100 x 10 mm Schraubachse
100 x 15 mm Steckachse
110 x 20 mm Steckachse
Ausführungen HR
135 x 9 mm QR
135 x 10 mm Steckachse
135 x 12 mm Steckachse
142 x 12 mm Steckachse
Speichenzahl
32, 36
Farben
Schwarz, Rot, Blau
Freilaufkörper
Shimano, SRAM XD
Bremsscheiben-Aufnahme
6-loch
Lager
Keramik
Preis VR
185 $
Preis HR
425$
In der Hand
Beim Auspacken der True Precision Stealth Hubs fällt vor allem die sehr gute Verarbeitung der Naben auf. Die Lager wirken hochwertig. Aus den drei erhältlichen Farben haben wir uns bei unseren Testexemplaren für rot eloxiert entschieden. Für Leichtbau-Fans sind die lautlosen Naben jedoch nicht die beste Wahl: Mit einem Gewicht von 525 Gramm ist die von uns getestete Hinterradnabe kein Fliegengewicht.
#Warum nicht gleich so simpel? - Löst man die kleine schwarze Schraube etwas, lässt sich der schwarze Ring ganz einfach drehen und das Lagerspiel damit einstellen. Oder man demontiert den Ring und kann die Achse entfernen.
#Hinterradnabe - die Hinterradnabe bringt aufgrund des Rollenfreilaufes und der dadurch bedingten Bauweise etwas mehr Gewicht auf die Waage.
Aufbau
Der wohl interessanteste Teil der Stealth-Nabe ist der Freilauf: Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern setzt True Precision nicht auf einen Sperrklinken- oder Zahnscheiben-Mechanismus, sondern auf eine Rollenkupplung. Im Inneren der Nabe befindet sich eine Vielzahl von kleinen zylindrischen Rollen. Diese sind kreisrund und sitzen auf je einer kleinen schiefen Ebene. Tritt man in die Pedale, zieht der Freilaufkörper die Rollen auf die schiefe Ebene – der Freilauf kann nicht mehr durchrutschen und die Antriebskraft wird direkt übertragen. Rollt man ohne zu treten, werden die zylindrischen Rollen durch kleine Federn zurückgehalten, sodass der Freilauf durchgleiten kann.
#Ausbau des Freilaufs #2 - Anschließend kann der Freilaufkörper ganz einfach abgezogen werden. Auf der großen Fläche laufen die Rollen, welche sich beim Antreten wieder zusammenziehen.
#Vier Schritte - lediglich vier Schritte sind notwendig, um die Nabe für einen kleinen Service zu zerlegen.
Auf dem Trail
Wir haben unsere True Precision Hubs mit Stans ZTR Flow EX-Felgen aufgebaut, eingesetzt wurde der Laufradsatz hauptsächlich in einem Pivot Mach 4. Da wir damit auch drei Monate nach Trainingsplan gefahren sind, wurde der Laufradsatz mindestens dreimal pro Woche bei Wind und Wetter bewegt.
Als Freund von lauten Freiläufen war uns die lautlose Nabe von True Precision zunächst etwas suspekt. Doch wir gewöhnten uns schnell daran und nach kurzer Zeit kam uns jede andere Nabe schon fast zu laut vor – der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Das geringe Übergewicht der Naben fällt auf dem Trail gar nicht mehr wirklich auf, weil sich das Gewicht sehr nah an der Achse befindet.
Aber nun zum eigentlichen Vorteil der True Precision Hubs: Der 0 Grad Einrastwinkel (Engagement). Auch das war für uns zu Beginn etwas ungewohnt, vor allem in steileren und technischen Uphills. Wer zuvor eine Nabe mit hohem Einrastwinkel und/oder wenigen Sperrklinken gefahren ist, wird die Pedale weiter zurückziehen, als es mit den Stealth Hubs eigentlich nötig ist. Immer wieder kann man kurze und schnelle Antritte in technischen Bergauf-Sektionen einbauen. Das ermöglicht ein sehr viel präziseres und direkteres Fahrgefühl im Uphill.
#Bei Wind und Wetter - wir hatten die Stealth Hubs über ein Jahr im Gebrauch, egal ob im Uphill, auf dem Trail oder bergab. Egal ob bei Sonnenschein, bei Regen oder Schnee.
Bei einem schnellen Antritt auf dem Trail oder in kurzen Gegenanstiegen greift der Freilauf sofort und ermöglicht eine direkte Kraftübertragung auf den Boden. Auch beim Beschleunigen aus Anliegern macht sich die Hinterradnabe von True Precision positiv bemerkbar. Neigt sich der Trail Richtung Tal, profitiert man natürlich nicht mehr so stark vom “Zero Engagement”, dafür aber von der lautlosen Nabe. Wir haben die leise Geräuschkulisse in unserem Test als sehr angenehm empfunden und konnten uns dadurch in bestimmten Situationen besser auf den Trail konzentrieren.
Haltbarkeit
Nach mehreren hundert Kilometern bei den verschiedensten Bedingungen funktionieren beide Naben von True Precision noch wie am ersten Tag. Lediglich den Freilauf haben wir einmal geöffnet, gereinigt und wieder neu geschmiert. Dank abschraubbarer Kappen an den Naben sind diese im Handumdrehen geöffnet. Auf der Website von True Precision findet man diverse Videos, die den Servicevorgang der Naben beschreiben.
Fazit – True Precision Stealth Naben
Es gibt viele kleine Nabenschmieden auf dem Bikemarkt, doch die wenigsten Fahrer und Käufer haben True Precision auf dem Schirm. Vielleicht liegt das daran, dass die meisten lieber eine laute Nabe fahren wollen? Wir haben die leisen Naben von True Precision auf dem Trail als sehr angenehm empfunden. Die 0° Engagement der True Precision Stealth-Naben ermöglichen außerdem vor allem bergauf und in der Ebene ein sehr direktes Fahrgefühl.
Stärken
0 Grad Einrastwinkel
Haltbarkeit
lautlos
Schwächen
Hinterradnabe relativ schwer
Preis
Testablauf
Wir hatten die True Precision Stealth Hubs mehrere Monate bei unterschiedlichsten Witterungsbedingungen im Einsatz. In dieser Zeit waren sie hauptsächlich im Pivot Mach 4 verbaut.
Hier haben wir die True Precision Stealth Hubs getestet
SRAM Roam 60 im Test: Bereits 2016 haben wir die Roam 60 kurz vorgestellt. Bei einem Blick auf das Datenblatt wurden wir neugierig: Leichte, steife Carbonfelgen mit hakenlosem Profil? Wir wollten herausfinden, wie gut sich die Roam 60 in einem Test schlagen würden und ob der Laufradsatz den stolzen Preis von 1.940 € auch wirklich wert ist.
Dass „Länge“ läuft, davon haben die meisten Mountainbiker schon einmal gehört. Aber ob „Breite“ auch wirklich schnell macht, gilt es noch herauszufinden. Jedenfalls bewirbt SRAM so seinen High-End Laufradsatz Roam 60. Durch den Innenweite von 30 mm soll abknickenden Reifen vorgebeugt werden. Dank der breiten Bauweise und dem hakenlosen Profil der Carbonfelgen bringen die Roam 60 im leichtesten Aufbau 1650 g auf die Waage. Mithilfe der Aufsteckkappen lassen sich die Roam 60 mühelos in verschiedenen Bikes verbauen.
Kompatibilität ist derzeit ein großes Thema – immer neue Achsdurchmesser und -breiten hinterlassen Verwirrung und Unsicherheit bei den Käufern. Wer sich einen recht teuren Laufradsatz wie den SRAM Roam 60 kauft, will sich bei der Entscheidung für den nächsten Rahmen nicht limitieren, weil dieser nicht den passenden Achsstandard erfüllt. So ist es die Aufgabe der Hersteller, einen Laufradsatz zu konzipieren, der in möglichst vielen Bikes Platz findet. SRAM bietet für die Roam 60 verschiedene Steckachsenkappen an. Durch einfaches Abziehen und Aufstecken lassen sich die Naben für die unterschiedlichsten Achssysteme umbauen.
#… und neue Endkappen aufstecken - so lassen sich die Roam 60 ganz einfach mit verschiedenen Achsstandards kombinieren.
Um an den Freilauf zu kommen, müssen lediglich die Steckachsenkappen der Hinterradnabe entfernt werden. Immer abwechselnd greifen zwei der vier Sperrklinken in den 26 Zähnen des Nabenkörpers. So stehen dem Fahrer letztendlich 52 Kontaktpunkte pro Umdrehung zur Verfügung, welche einen Engagement-Winkel von 6,9 Grad ermöglichen.
#Verdopplung - durch die Abwechslung der Sperrklinken werden aus den 26 Zähnen effektiv 52 Kontaktpunkte, was zu einem Engagement-Winkel von 6,9 Grad führt.
Verbunden sind die Naben mit den Felgen über 24 2-fach gekreuzte Straightpull-Speichen. So lassen sich gerissene Speichen recht simpel ohne die Demontage von Kassette oder Bremsscheibe ersetzen. Eine Reifendemontage ist leider dennoch notwendig.
Um die Roam 60 möglichst schnell für den Einsatz auf dem Trail fit zu machen, wird der Laufradsatz bereits tubeless-ready ausgeliefert. Dank des recht tiefen Felgenbetts lassen sich die Reifen ohne viel Widerstand aufziehen. Um einen sauberen Sitz der Reifen im hakenlosen Profil der Felge zu erreichen, ist jedoch etwas mehr Nachdruck nötig. Um den Reifen nicht bis zum Maximaldruck befüllen zu müssen, empfehlen wir etwas Seifenwasser. So rutscht der Reifen schon bei knapp zwei Bar ringsherum in die gewünschte Position.
#Wo ist der Haken? - Der Felgenflansch der Roam 60 verfügt über keinen Haken, in die sich der Reifen einhängen kann
Auf dem Trail
Um sowohl bergauf als auch bergab möglichst viel und lange Spaß zu haben, sollte ein Laufradsatz für den Trail- und Enduro-Bereich eine gute Balance aus Gewicht und Stabilität mit sich bringen. Die Roam 60 sind mit 1650 g nicht die leichtesten Carbonlaufräder und reihen sich eher bei den leichten Laufrädern mit Aluminiumfelgen ein. Dafür wirken Sie sehr robust und so haben wir große Hoffnung in die Bergab-Performance. Doch vor der Abfahrt gilt es, den Berg zu bezwingen. Hier kommt man – dank des im Allgemeinen doch recht geringen Gewichtes – gut voran. In technischen Passagen, in denen ein Umsetzen der Räder notwendig ist, hat man dank des Einrastwinkels von 6,9 Grad kein Problem, wieder in den gewohnten Tritt zu finden. So erklettert man schnell und ohne allzuviel Kraftaufwand die Berge und ist bereit für den Downhill.
#Und rum - dank des breiten Felgenbetts fühlt sich der Grenzbereich in Anliegern sehr definiert an
Bereits nach wenigen Metern und den ersten Kurven spürt man das breite Profil der Felgen. Die Seitenstollen sind durch die breite Auflagefläche der Reifen besonders gut definierbar, so lässt sich der Grenzbereich der Reifen in Anliegern und auf losem Untergrund besser einschätzen. Steigen die Geschwindigkeiten und damit auch die Querkräfte, kommt es es bei uns in keinem Fall zu abknickenden Reifen und einem eventuell daraus resultierenden Burping. Ganz im Gegenteil: von beiden Reifen erhält man konstant definiertes Feedback über den Untergrund.
#Über Stock und Stein - auch in ruppigem Gelände lassen sich die Roam 60 leicht auf dem vorgegebenen Kurs halten
Wird das Gelände zerklüfteter und weniger flowig, lässt sich ein aktiver Fahrstil mit den Roam 60 weiterhin aufrechterhalten. Trotz 24 Speichen ist der Laufradsatz extrem steif und ermöglicht eine präzise Linienwahl selbst durch große Steinfelder.
Haltbarkeit
Die Roam 60 waren knapp ein halbes Jahr im Dauereinsatz und mussten einige Misshandlungen über sich ergehen lassen. Über den gesamten Testzeitraum hatten wir einige wirklich harte Durchschläge und trafen auch nicht immer jede Landung. Dennoch konnten wir den Laufradsatz nicht zur Aufgabe zwingen: Es gab weder gerissene noch lockere Speichen, noch trug die Felge eine sichtbare Beschädigung davon.
Fazit – SRAM Roam 60
Mit den Roam 60 hat SRAM einen Highend-Laufradsatz auf den Markt gebracht, der sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Er lässt sich simpel auf verschiedene Standards anpassen, beschleunigt gut, der Freilauf greift schnell, wir hatten nie Probleme mit Burping und konnten präzise durch jedes Steinfeld manövrieren. Doch am Ende bleibt die Frage, ob man dafür fast 2.000 Euro ausgeben möchte, wenn es ähnlich leichte und stabile Aluminium-Laufradsätze für weniger als die Hälfte des Preises gibt.
Stärken
Präzision
Gewicht
Steifigkeit
Schwächen
Hoher Preis
Testablauf
Die Roam 60 wurden über ein halbes Jahr im Transition Patrol in verschiedenen Umgebungen gefahren.
Hier haben wir die SRAM Roam 60 getestet
Gardasee: Sehr steinige und verblockte Strecken
Bischofsmais: Bikepark
Albkante: Entweder flowig und schnell oder steinig mit Spitzkehren
DT Swiss FR 570 im Test: DT Swiss ist einer der bekanntesten Hersteller für Laufräder und Felgen. Das Sortiment der Schweizer reicht von Cross Country bis hin zu Downhill – und hier setzt auch die FR 570 Felge an: Sie ist bei einigen Topfahrern des Downhill-World Cups die erste Wahl. Grund genug, die Felge einem Langzeittest zu unterziehen.
DT Swiss FR 570 – kurz & knapp
Die FR 570 von DT Swiss richtet sich an abfahrtsorientierte Frauen und Männer. Mit 27,5 mm Innenweite ist sie weder extrem breit noch schmal und pendelt sich in der Mitte aktueller Felgenbreiten ein. 590 g bringt die Felge laut DT Swiss auf die Waage und ist damit für eine Downhillfelge recht leicht. Der Beweis, dass die FR 570-Felge dennoch härtesten Belastungen standhalten kann, erfolgt durch ihren Einsatz im Downhill-World Cup.
#DT Swiss FR 570 - Die Felgen sind für viele Topfahrer im Worldcup die erste Wahl.
Technische Daten
Hersteller
DT Swiss
Modell
FR 570
Modelljahr
2015
Kategorie
Felge
Einsatzbereich
Enduro, Freeride, Downhill
Laufradgröße
26'' und 27,5''
Gewicht
570 g (26'') und 590 g (27,5'')
Farbe
schwarz
Felgenbreite (außen/innen)
33 / 27,5 mm
Felgenhöhe
22,5 m
ERD
535 mm
Speichen
32
Material Felge
Aluminium
Tubeless Ready
nein
Ventilloch
8,5 mm Schrader / AV
Preis
47,50 € UVP
DT Swiss FR 570 – in der Hand
Beim Auspacken der Felgen merken wir erst, wie massiv die FR 570 ist: Die Profilhöhe von 22,5 mm und die Bauform tragen einen großen Teil dazu bei. Dafür wirkt die Felge in der Hand tatsächlich recht leicht. Der Felgenstoß ist sauber verschweißt und macht optische einen guten Eindruck. Der Farbton der Decals passt fast perfekt zu dem der Felgen und lässt diese, in Kombination mit dem dünnen Decal, beinahe aufgedruckt aussehen.
Aufbau
Mit einer Lochzahl von 32, sind die FR 570 Felgen mit fast jeder Nabe am Markt kompatibel und bietet gleichzeitig genug Steifigkeit für gröbstes Gelände. 27,5 mm Innenbreite sollen eine große Auflage garantieren und die Seitenwände der Reifen stabilisieren.
#Die Kontaktstelle für die Kraftübertragung - Hier findet die eigentliche Verzahnung statt. Mit 18 Möglichkeiten zum einhaken, hat die Hinterradnabe ein Engagementwinkel von 20 Grad.
Montage
Um die Felgen auf Tubeless umzubauen, muss erst das Felgenband eingeklebt und ein Tubeless-Ventil eingesetzt werden. Ist das erledigt, lassen sich die Reifen dank des niedrigen Felgenbetts der FR 570 recht einfach montieren. Um den Reifen aber in den Felgenflansch zu bekommen, ist entweder eine Menge Druckluft, etwas Glück oder Seifenwasser notwendig. Ansonsten bleibt der Reifen zu lange im Felgenbett und die Luft strömt unter der Karkasse hindurch.
Auf dem Trail
Bei den ersten Ausfahrten in den Bikepark hatten wir noch Schläuche in unseren Maxxis Minion DHR II-Reifen montiert. Den Luftdruck hatten wir aufgrund des besseren Grips dennoch nicht stark erhöht (VR: 1,7 bar; HR: 1,9 bar). Trotz häufiger metallischer Geräusche in Steinfeldern hatten wir nur selten Platten und konnten unsere Fahrten jedes Mal ohne Probleme beenden. Dennoch blieben frustrierende Platten natürlich nicht aus, weshalb wir uns später dazu entschlossen, den Laufradsatz auf Tubeless umzubauen.
Was uns aber begeisterte, war die Haltbarkeit der Felgen: Beide Felgen haben bis zum heutigen Tag insgesamt nur fünf kleinere Dellen. Gemessen an der Häufigkeit von Durchschlägen während einer Saison und unserer Fahrweise eine beeindruckende Bilanz.
#Hohe Präzision dank hoher Steifigkeit - Anliegern und Kurven lassen sich dank der hohen Steifigkeit sehr präzise durchfahren. Auch mit abknickenden Reifen hatten wir nie Probleme.
#Nehmerqualitäten - Im Laufe des Test sind wir nicht durch jedes Steinfeld sauber durchgekommen und haben auch nicht jede Landung präzise getroffen. Dennoch hat uns die DT Swiss FR 570 immer treuere Dienste geleistet und nie im Stich gelassen.
Mit 27,5 mm Innenbreite sind die DT Swiss FR 570 nicht die breitesten Felgen – reichen aber völlig aus. Legt man das Bike für einen Anlieger auf die Seite, sind die Seitenstollen schnell und definiert spürbar und machen auch bei hohen Geschwindigkeiten nie Probleme mit abknickenden Reifen und damit verbundenem Burping. Präzise übertragen die Laufräder jeden Lenkimpuls an den Boden und fühlen sich dabei weder zu steif noch zu weich an.
Gleiches gilt für Steinfelder: Die vom Fahrer angesteuerte Linie wird präzise beibehalten. Lediglich Spitzenbelastungen werden von den Felgen aufgenommen und gelangen dadurch nicht bis an den Lenker. Ist man als Fahrer gezwungen in die Pedale zu treten, sind die FR 570 mit 590 g zwar nicht die leichtesten Felgen am Markt, aber mit unseren bisherigen Erfahrungen nehmen wir das Mehrgewicht gerne in Kauf. Lieber eine Felge eine komplette Saison fahren, als auf den – im DH Sport seltenen und ungern gesehenen – Pedalierabschnitten noch eine Sekunde rauszutreten.
Haltbarkeit
Nach mehr als einem Jahr im Pivot Phoenix, das als Testträger herhalten musste, wurden die DT Swiss FR 570 einige tausend Tiefenmeter den Berg hinab gescheucht. Natürlich gab es hier und da ein paar Dellen im Felgenflansch, aber nichts, was die Aufgabe des Laufradsatzes oder einen Luftverlust des Tubeless-Systems zur Folge hatte.
#Ein paar der wenigen Gebrauchsspuren - Nach über einem Jahr im Einsatz hatten können wir die Dellen in den Felgen an einer Hand abzählen. Zusätzlich hält der Laufradsatz weiterhin im Tubeless Einsatz dicht und verliert keine Luft.
Fazit zu den DT Swiss FR 570
Daumen hoch: Unserer Meinung nach bietet die DT Swiss FR 570 alles, was eine DH-Felge können muss. Sie ist steif genug, um selbst die gröbsten Misshandlungen zu überstehen und dabei präzise zu arbeiten. Dennoch bietet sie etwas Flex, um Kräfte zu sparen. Wir hatten nie Probleme mit abknickenden Reifen – und das Beste: wir haben Sie nicht kaputt bekommen.
Stärken
Haltbarkeit
Preis
Flex
Schwächen
Tubeless-Montage erfordert manchmal etwas Nachdruck
Santa Cruz Reserve im Test: Mit den neuen Reserve-Laufrädern steigt Santa Cruz in den Markt der Carbon-Laufräder ein. Das Ziel war es dabei nicht, noch eine weitere besonders leichte oder extrem steife Felge zu entwickeln, sondern eine hohe Stabilität samt viel Fahrkomfort und einfacher Wartung zu gewährleisten. Zwei Jahre Entwicklungszeit stecken in der Felge. Zudem hat man in Asien einen Partner gefunden, welcher die Felgen ausschließlich für Santa Cruz fertigt.
Santa Cruz Reserve – kurz & knapp
Das selbst gesteckte Ziel bei der Entwicklung der neuen Reserve Laufräder war es, die stabilsten und haltbarsten Carbon-Laufräder auf dem Markt zu bauen, die zugleich viel Fahrkomfort bieten und einfach zu warten sind. Zudem sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Ein hochwertiger Carbon-Laufradsatz, der in Kalifornien von Hand aufgebaut wird, ist mit 1.500 € (Aufpreis zum Komplettrad statt Alu-Laufradsatz) im Vergleich zur Konkurrenz definitiv in Ordnung. Vor allem, wenn man die lebenslange Garantie bedenkt, die Santa Cruz auf ihre Rahmen und nun auch auf die Laufräder gewährt. Während die hochwertige Felge von Santa Cruz selbst entwickelt wurde und in einer eigens aufgebauten Fertigung in Asien hergestellt wird, stammen Naben, Speichen und Nippel von bekannten Marken wie DT Swiss, Industry 9 und Sapim.
#Das breite Felgenbett soll einen einfachen Tubeless-Aufbau ermöglichen und den Reifen in harten Fahrsituationen abstützen - erhältlich mit 25, 27 & 30 mm Innenweite
Santa Cruz Reserve – in der Hand
Wir hatten die Santa Cruz Reserve Laufräder in unserem Santa Cruz Nomad 2018 Testbike verbaut. Insgesamt zwei Jahre Entwicklungszeit stecken in den Laufrädern mit komplett eigenem Design. Dabei hat man natürlich auch getestet, was bereits auf dem Markt ist und sich dann entschieden, mit einem Partner in Asien eine komplett neue Fertigung für die eigenen Bedürfnisse aufzubauen, wo die Felgen exklusiv für Santa Cruz hergestellt werden. Entstehen sollte ein Laufrad, das mehr Komfort bietet als bisherige Carbon-Laufräder und vor allem durch Haltbarkeit und einfache Wartung überzeugt. Um die Haltbarkeit zu testen, wurde extra ein neues Testlabor in Santa Cruz eingerichtet. Weiterhin war es ein großes Ziel, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.
#Unser Testbike, das Santa Cruz Nomad in der Ausstattungsvariante „CC – XX1 Reserve“ - wir hatten die Laufräder mit Industry 9-Naben verbaut, sie werden auch mit DT Swiss 350-Naben erhältlich sein.
Nimmt man die Reserve-Laufräder in die Hand, fallen als Erstes die Verstärkungen an den 28 Speichenlöchern ins Auge. Häufiger Grund für einen Defekt bei Carbon-Laufrädern ist es, wenn bei hoher Zugkraft an den Speichen der Nippel aus der Felge gerissen wird. Die Verstärkungen sollen garantieren, dass die Speiche reißt, bevor die Felge Schaden nimmt. Durch die externe Position der Verstärkungen kann sichergestellt werden, dass die Speichenlöcher perfekt zentriert in diesen liegen und das Material nur dort eingesetzt wird, wo es gebraucht wird – wodurch sich Gewicht sparen lässt. Gewicht investiert wurde hingegen an der Felgenschulter und der Seitenwand, den Bereichen, die am meisten abbekommen.
Der Laufradsatz ist in 29″ mit 25, 27 & 30 mm Innenweite erhältlich und in 27,5″ mit 27 & 30 mm Innenweite. Die Höhe der Felge fällt mit 25 mm recht niedrig aus. Dadurch wird nicht nur Gewicht gespart, sondern auch die laterale Steifigkeit verringert, was dem Fahrkomfort zugutekommen soll. Weiterhin ist der Laufradsatz natürlich Tubeless-tauglich. Das Aufziehen der Reifen gestaltet sich dank der üppigen Innenweite einfach. Wir hatten die Felgen mit 30 mm Innenweite im Test.
#Hier ist das geringe Höhenprofil der Felge zu erkennen - das zum charakteristischen, komfortablen Fahrgefühl beitragen soll
Lediglich ein roter Sticker am Ventilloch weist die Felgen als Santa Cruz-Fabrikat aus. Auf auffällige Decalsets wurde bewusst verzichtet, das Produkt und die Performance sollen im Vordergrund stehen – gefällt uns. Das ist wohl auch einer der Gründe warum die sonst so auf Details versessene Mountainbike-Gemeinschaft die Prototypen-Felgen in Danny MacAskill Video „Wee Day Out“ nicht erkannt hat. Laut Santa Cruz hat Danny übrigens keine einzige Felge zerstört, obwohl er für die im Video so einfach aussehenden Stunts teilweise Richtung 100 Versuche gebraucht hat.
Die Laufräder sind um 5 mm asymmetrisch aufgebaut: Das sorgt für eine gleichmäßige Speichenspannung auf beiden Seiten und verspricht eine höhere Haltbarkeit. Bei den Speichen setzt Santa Cruz auf doppelt konifizierte DT Swiss Competition Race Speichen in Kombination mit Sapim Aluminium-Nippeln. Diese verfügen über die Secure Lock-Technologie von Sapim, die ein Lösen der Speichen verhindern soll, was ebenfalls zu Gunsten von Haltbarkeit und einfacher Wartung geht. Die 28 Speichen sind dreifach gekreuzt, wobei die Laufräder in Kalifornien von Hand aufgebaut werden.
Bei den Naben setzt Santa Cruz auf die bekannte Qualität der DT Swiss 350 beziehungsweise der Industry 9 Torch. Der Laufradsatz in unserem Testbike war mit Industry 9 Torch-Naben ausgestattet, die dank 60 Zähnen und sechs Sperrklinken einen Einrastwinkel von nur 3° aufweisen. Neben einem schönen Sound greifen sie somit sicher und extrem schnell für einen direkten Antritt.
Etwas schade bleibt, dass die Laufräder zunächst nur als Upgrade beim Komplettrad-Kauf eines Santa Cruz-Bikes erhältlich sein werden – das ist wohl der Produktionskapazität geschuldet. Es ist jedoch durchaus denkbar, dass die Laufräder demnächst auch im Aftermarket erhältlich sein werden.
#Die Nippel sind extern erreichbar, um die Wartung einfach zu halten
Santa Cruz Reserve – auf dem Trail
Genug der Theorie, wie schlägt sich der Laufradsatz von Santa Cruz auf dem Trail? Zunächst einmal fällt auf, dass sich die Laufräder ordentlich beschleunigen lassen, aber hier nicht ganz auf dem Niveau anderer mehr auf Gewicht und Steifigkeit getrimmter Carbon-Laufräder liegen. Was den Eindruck sicherlich verstärkte, waren die montierten Maxxis Reifen mit Doubledown Karkasse – im Testgelände aber auf jeden Fall die richtige Wahl.
In Sachen Steifigkeit können die Laufräder überzeugen. Selbst in schnellen Anlieger-Kurven stößt man hier nicht an die Grenzen. Trotzdem bieten sie etwas mehr Flex und dadurch spürbar mehr Komfort als viele aktuelle Carbon-Laufräder. Damit fühlt man sich auch in technischen Off-Camber-Sektionen sicher.
#... was in Off-Camber Sektionen auch für spürbar mehr Grip sorgt
Doch bei Durchschlägen geben die Felgen natürlich nicht mehr nach als die Konkurrenz – durchgestanzte Reifen treten also trotzdem noch häufiger auf als bei weicheren Alufelgen. Das zusätzliche Material an Felgenschulter und Seitenwand scheint sich trotzdem gelohnt zu haben, denn selbst bei unsauberen Landungen in hartem Gelände konnten wir keine Schäden an der Felge provozieren. Über die Langzeit-Haltbarkeit können wir nach drei Testtagen keine Aussage treffen. Die Kombination aus Carbon-Felge, Secure Lock-Nippeln, gleichmäßiger Speichenspannung und hochwertigen Naben lässt jedoch eine hohe Haltbarkeit erwarten – nach den drei harten Testtagen liefen die Laufräder noch perfekt gerade. Die lebenslange Garantie, die Santa Cruz auf die Laufräder gibt, zeugt vom Vertrauen in das eigene Produkt.
Bei der getesteten Felge mit 30 mm Innenweite hatte der Reifen eine extrem gute seitliche Abstützung, sodass es keinerlei Probleme mit abknickenden Stollen gab. Auch mit Burping hatten wir im Testzeitraum keinerlei Probleme.
#... bietet die breite Felge ordentlich Abstützung für den Reifen - so bekommt man keine Probleme mit abknickenden Stollen
Fazit zu den Santa Cruz Reserve
Das Ziel, ein Carbon-Laufrad mit hohem Fahrkomfort zu entwickeln, hat Santa Cruz mit den Reserve definitiv erreicht. Die Kombination aus Carbon-Felge, Secure Lock-Speichen und hochwertigen Naben lässt einen geringen Wartungsaufwand und eine hohe Haltbarkeit erwarten. Die lebenslange Garantie zeugt auch von Santa Cruz Vertrauen in das eigene Produkt. Leider bleibt abzuwarten, wann und zu welchem Preis die Laufräder im Handel erhältlich sein werden.
Stärken
hoher Fahrkomfort
hohe Stabilität
lebenslange Garantie
geringer Wartungsaufwand zu erwarten
Schwächen
nichts für Fahrer, die auf der Suche nach dem typischen, extrem steifen Carbon-Feeling sind
aktuell nur als Upgrade zum Santa Cruz-Komplettbike erhältlich
Testablauf
Wir haben das neue Santa Cruz Nomad 2018 mit den Reserve-Felgen auf den vielseitigen Trails in den Seealpen getestet. Dabei nahmen wir die besten Strecken von Sospel (Frankreich) bis Molini (Italien) unter die Stollen, wobei uns von schnellen, harten Trails über technische Spitzkehren bis hin zu flowigen Trails mit kleinen Sprüngen so ziemlich alles erwartete – Spot-Check folgt.
e*thirteen SL Carbon: Die neuen Carbon-Laufräder von e*thirteen sollen extrem stabil sein – bei der Entwicklung des neuen Laufradsatzes wurde auf dem Wissen aus dem Enduro- und Downhill-Bereich aufgebaut, um Carbon-Räder zu kreieren, die 150 g leichter, aber doppelt so stabil wie die Enduro-Vorgänger sein sollen.
e*thirteen SL Carbon: Kurz & knapp
Carbon-Laufradsatz für den Trail-Einsatz
Innenweite: 28 mm
Naben: SL Aluminium mit doppelter Dichtung und 6° Einrastwinkel
die Felge hält 2x härtere Durchschläge aus als die TRS Race Felge mit 27 mm Breite und ist zudem leichter
Die Naben werden aus 7075 Aluminium gefräst und kommen im Vergleich zu den bisherigen e*thirteen-Naben mit einem geringeren Durchmesser, um ein gutes Verhältnis aus Stabilität und Gewicht zu gewährleisten. Auf der Antriebsseite liegt der Flansch bei 61 mm, auf der Nicht-Antriebsseite bei 57 mm. Der Einrastwinkel liegt bei kleinen 6°. Wie auch auf den Rest des Laufrads gilt auch auf die Naben eine einjährige Garantie.
Das Design der Felge baut auf dem Profil der TSRr auf, die Stärke der Seitenwand wurde jedoch von 3 mm auf 2,5 mm reduziert. In Kombination mit einem optimierten Carbon-Layup soll das eine bessere Kraftverteilung bei einem Schlag auf die Felge garantieren – in Tests soll die Felge doppelt so gut abgeschnitten haben. Zusätzlich wurden damit 30 g pro Felge gespart. 28 mm Innenweite eignen sich für Reifen bis etwa 2,4″ Breite.
Wie alle e*thirteen Carbon-Felgen kommt auch die SL mit hakenlosem Felgenhorn, j-bend Speichen und Aluminium-Nippeln.
SRAM reagiert auf den Trend der 29″ Laufräder im harten Einsatzbereich und bringt den Roam 60 als stabilen Carbon-Laufradsatz 28 Speichen. Auch die Einspeichung und das Nabengehäuse wurden verändert, um einen 29″-Laufradsatz mit idealen Fahreigenschaften anbieten zu können.
Um einen leichten, aber auch stabilen Laufradsatz zu erreichen, hat SRAM die Speichenzahl für die 29″ Version des Roam 60 Laufrads erhöht, die Einspeichung verändert und ein neues Design des Nabengehäuses entwickelt. Das Ergebnis all dieser Veränderungen ist ein Laufrad mit hoher lateraler Steifigkeit und Torsionssteifigkeit, das schneller reagieren, besser beschleunigen und mit der optimaler radialen Steifigkeit für perfekte Traktion sorgen soll. Obendrein sollen Tests gezeigt haben, dass das neue ROAM 60 29″-Design auch äußerst robust ist.
Kurz & knapp: SRAM Roam 60 29″
Speichenzahl: 28
vierfach gekreuzt
Speichenart: Straight Pull
Innenweite Felge: 30 mm
hookless
tubeless-ready
Naben: Double Time, vier Sperrklinken
Nippel: Messing
Kompatibilität Kassette: XD-Driver & Standard
Front-Achse: QR, 15×100 mm (regulär oder mit Torque Caps), Boost 15×110 mm (regulär oder mit Torque Caps)
Hinterrad-Achse: QR, 12×142 mm, Boost 12×148 mm, Endkappen für QR und 12×135 mm separat erhältlich
Seit der aktuellen Saison ist das Focus XC-Team auf deutlich breiteren Carbon-Felgen von DT Swiss unterwegs. Im Rahmen des World Cups in der Lenzerheide stellte DT Swiss neue Carbon-Laufradsätze vor: Die beiden Modelle unterscheiden sich durch unterschiedliche Felgenbreiten und hören auf den Namen DT Swiss XRC und DT Swiss XMC.
Lange Zeit drehte sich bei der Entwicklung von Produkten für den XC-Bereich alles um den Faktor Gewicht. Neuvorstellungen waren immer leichter und wie gut ein Rad wirklich ist, wurde beim Anheben oder noch besser auf der Waage herausgefunden. Erstmals veränderten Scheibenbremsen etwas an dieser Denkweise. Als vor ca. 6 Jahren die ersten Siege auf 29″ Laufrädern eingefahren wurden, gehörten die reinen Gewichtsfetischisten endgültig zu einer Nische.
Die Strecken werden technischer und die Rennen kürzer, wodurch ein höheres Renntempo gefahren werden kann. Das muss das Material mitmachen, was gerade Reifen und Felgen vor große Herausforderungen stellt. Die Fahrer wählen immer breitere Reifen, was ebenfalls breitere Felgen mit sich zieht. DT Swiss stellte letztes Jahr mit den Spline One-Laufrädern eine Modellfamilie mit Aluminiumfelgen vor, welche genau diesen Trend bediente. Nun folgen Carbonfelgen, welche laut DT Swiss das aktuell machbare an geringem Gewicht bei möglichst hoher Stabilität darstellen.
Aufgebaut werden die Felgen zum kompletten Laufradsatz von DT Swiss manuell von Hand. Als Basis dient dabei die legendäre 240s Nabe, Aerolight/Aero Comp Speichen kombiniert mit Pro Lock Squorx Nippeln.
#Kombiniert mit 240s Naben, Straightpull-Speichen und Squorx-Nippel entstehen die neuen Laufräder - Simultan wie bei der One-Spline Familie deutet der Name auf das Einsatzgebiet hin. XR für XC, XM für Trail. Das C steht für Carbon
Mavic Deemax 2018: Der französische Felgen- und Laufradhersteller bringt im September die überarbeitete Deemax-Laufradserie in den Handel: Für 2018 erhalten die Deemax Pro und Deemax DH Laufräder breitere Felgen für eine höhere Stabilität, zudem sind die Felgen der neuen Serie mit Hookless-Profil ausgestattet. Interessant: Die Vorderräder erhalten breitere Felgen als hinten. Die Gründe lest ihr hier.
Dank neuer, patentierter Technologien aus dem Hause Mavic konnte das Gewicht bei beiden Modellen reduziert werden. Zusätzlich gibt es erstmals ein Deemax Laufrad für E-Mountainbikes: Mavic stellt das neue E-Deemax Pro vor. Stabilität, Zuverlässigkeit und Gewichtsoptimierung stehen im Fokus der Entwickler, wenn es um die Deemax Laufradmodelle geht. Ab sofort dürfen sich ambitionierte Mountainbiker, Rennsportler und Enduro-Biker über einige Neuerungen freuen: Die Laufräder sind durchgängig in der 27.5 Zoll Variante erhältlich, wurden in Sachen Leistungsfähigkeit optimiert und an die Ansprüche moderner Downhill- und Enduro-Fahrer angepasst.
Mit einer Innenbreite von 28 mm beim Vorderrad und 25 m hinten sollen die Felgen eine verbesserte Stabilität sowie eine höhere vertikale Nachgiebigkeit aufweisen. Die breitere Felge vorne soll für Grip und Komfort sorgen, während beim schmaleren Hinterrad die Agilität im Vordergrund steht. Trotz breiterer Felgen sparen die neuen Modelle rund 60 Gramm Gewicht gegenüber den Vorgängermodellen. Dank der so genannten ISM (Inter Spoke Milling) 4-D Technologie, von MAVIC patentiert, wird an Stellen, wo Gewicht überflüssig ist, Material reduziert. Das bedeutet, dass ausschließlich dort die Wandstärke belassen wird, wo die Belastungen auf Felgenflanke und -bett am höchsten sind. Die Felgen der Deemax Modelle sind für schlauchlose Bereifung und Schlauchreifen gleichermaßen geeignet.
Knight 27.5 Enduro-Laufradsatz im Test: Laufräder aus Carbon polarisieren. Während der eine sie für den (teuren) Teufel hält, sind sie für den anderen jeden Cent wert und das perfekte Tuning fürs eigene Bike. Viele Hersteller drängen aktuell mit leichten Kohlefaser-Laufrädern auf den Markt – so auch Knight Components, deren Laufräder wir bereits auf dem Sea Otter 2016 entdeckt haben. Nun haben wir uns das 27.5 Enduro-Modell vorgeknöpft und auf die Probe gestellt. Wie sich der edle Laufradsatz im Test geschlagen hat, lest ihr hier!
Knight 27.5 Enduro – kurz & knapp
We designed the Knight 27.5 Enduro to the one wheel to handle your park, enduro and all-mountain adventures.
Laut Knight soll der 27.5 Enduro-Laufradsatz der perfekte Carbon-Begleiter sein: Breite Felgen, geringes Gewicht, leicht genug für den Uphill und stabil genug, um selbst die wildesten Abfahrten zu zähmen. Die edlen Carbon-Felgen haben eine Innenbreite von satten 30 mm und verfügen über ein Hookless-Design. Erhältlich ist der Knight 27.5 Enduro-Laufradsatz in verschiedensten Konfigurationen hinsichtlich der Nabe, des Freilaufs und der Einbaubreite – der stolze Preis beginnt je nach Ausführung bei etwa 2.000 € für den Satz.
Laufradgröße: 27,5″
Material: Carbon
Felge: Hookless-Design, 30 mm Innenbreite, Tubeless-fähig
Einbaubreiten Vorderrad: 15 x 100 mm, 15 x 110 mm Boost
Einbaubreiten Hinterrad: 12 x 142 mm, 12 x 148 mm Boost
erhältliche Naben: Aivee MT6, Project 321 ISO, Chris King ISO, DT Swiss 240
erhältlich mit Shimano-Freilauf oder SRAM XD-Freilauf
getestete Konfiguration: Chris King ISO-Naben, Shimano-Freilauf, Boost
#Schwarz auf Schwarz: Edel kommen die Knight 27.5 Enduro-Laufräder in Kombination mit Chris Kings ISO-Naben daher - wir haben den Carbon-Laufradsatz getestet!
#...Freilauf abziehen. Jetzt wird der Blick auf die Verzahnung frei. Den anderen Freilauf einschieben...
Technische Daten
Einsatzbereich
Enduro
Laufradgröße
27,5''
Gewicht (vorne/hinten)
1.515 g (DT 240s)
Adapter auf andere Einbaubreiten / Achsdurchmesser
VR: 15 x 100 mm, 15 x 110 mm (Boost)
HR: 12 x 142 mm, 12 x 148 mm (Boost)
Felgenbreite mm (außen/innen)
35 / 30
Speichen
28
Material Felge
EPS Molded Carbon
Material Naben/Freilaufkörper
Aluminium
Rasterung Freilaufkörper
Zahnscheiben, 72 Zähne (5° Einrastwinkel)
Tubeless Ready
ja (Felgenband und Ventile im Lieferumfang enthalten)
Ventilloch
6,5 mm Presta / SV
Einspeichung
3-fach gekreuzt
Decalfarbe
schwarz, weiß
Preis
2.648,00 € UVP
In der Hand
Der Knight 27.5 Enduro-Laufradsatz macht in der Hand einen sehr guten Eindruck. Die Laufräder sind sauber eingespeicht und zentriert. Schwarze Decals auf den schwarzen Felgenringen vermitteln einen edlen, aber unauffälligen Eindruck. Die Felge selbst sieht wuchtig aus: Eine Innenweite von stattlichen 30 und ein hohes Felgenprofil resultieren in einer massiven Optik. Chris Kings ISO Naben fügen sich mit schwarzem Eloxal-Finish und dem wuchtigen Nabenkörper perfekt ins Bild ein.
Anders als bei vielen Carbon-Systemlaufrädern ist das Felgenbett der Knight 27.5 Enduro nicht versiegelt. Es wird also ein Tubeless-Felgenband oder ein normales Felgenband beim Einsatz von Schläuchen benötigt. Ins Felgenloch passen (wie üblich) nur Presta-Ventile. Um noch eine Pumpe aufstecken zu können, sollten hier lange Ventile eingesetzt werden: Die hohe Felge und der Sicherungsring lassen bei kurzen Ventilen nicht genug Platz fürs Befüllen!
#Für einen Tubeless-Aufbau muss also entsprechendes Felgenband verklebt werden. Außerdem benötigt die Felge auch lange Ventile.
Aufbau
Unser Testmuster besteht aus der Kombination aus Knight-Felge und Chris King ISO-Naben. Hier wird ganz auf Schnickschnack verzichtet: Die Naben kommen ohne Straight-Pull aus, auch ansonsten finden sich keine Sonderlösungen. Knight setzt an beiden Laufrädern auf 28 Speichen und eine 3-fache Überkreuzung. Vorne und hinten kann man an der Nabe das Lagerspiel einstellen. Außerdem wird ein Upgrade auf Keramik-Lager angeboten. Zum Aufbau der Felge gibt es wenig zu berichten: Die Innenweite beträgt 30 mm, die Außenweite 36 mm. Am Felgenhorn wird ein Hookless-Design verwendet, es hält also kein Haken in der Felgenflanke den Reifenwulst fest. Im Felgenbett findet sich zwischen der Vertiefung in der Mitte und der Fläche, auf welcher der Reifenwulst später sitzt, eine Erhöhung. Diese muss der Reifen überwinden, wenn er aufgepumpt wird oder wenn man ihn abziehen will.
Montage
Vor dem Einbau der Knight 27.5 Enduro-Laufräder ging es zunächst ans Wechseln des Freilaufs. Unser Testmuster wurde mit montiertem XD-Driver ausgeliefert, der Shimano-Freilauf lag bei. Bei der Bestellung muss allerdings ein Freilauf gewählt werden – normalerweise sind nicht beide Freiläufe im Lieferumfang dabei. Der Umbau gestaltet sich als recht problemlos, wenn man die Anleitung befolgt.
#Der Knight 27.5 Enduro-Laufradsatz ist mit Shimano- oder SRAM-Freilaufkörper erhältlich - der Umbau gestaltet sich unkompliziert, sofern man die Anleitung befolgt.
Im Testzeitraum wurden mehrere Reifen verschiedener Hersteller tubeless montiert. Probleme gab es mit keinem. Beängstigend laut sind vor allem Reifen mit dicker Karkasse aufgesprungen – hier würden wir auf jeden Fall den Einsatz von Seifenwasser ans Herz legen. Die Montage selbst gestaltet sich als unproblematisch. Wie bei allen Carbon-Laufrädern sollte der Einsatz der Reifenheber auf Modelle aus Plastik beschränkt sein. Das recht breite Felgenbett lässt aber genug Platz für beide Reifenflanken in der Vertiefung, sodass der Einsatz von Reifenhebern nur bei Reifen mit dicker Karkasse nötig war.
Auf dem Trail
Nach teils schlechten Erfahrungen mit Carbon-Laufrädern haben wir uns zunächst für etwas stabilere Reifen entschieden und den Luftdruck penibel genau anpasst: Maxxis Minion DHF und DHR II in der EXO TR WideTrail-Version sollten es richten! Vorne starten wir mit 1,8 bar Luftdruck, das Heck befüllen wir mit 2,0 bar.
Los gehts auf die ersten Runden auf unseren Hometrails. Unser Testrad mit satten 170 mm Federweg profitiert spürbar vom 1.730 Gramm leichten Laufradsatz. Vor allem die Beschleunigung fällt positiv auf. Enge Kurven oder Hindernisse, die uns auf dem Trail ausbremsen und einen erneuten kräftezehrende Antritt mit sich bringen, verlieren ihren Schrecken. Auf holprigen Uphilltrails, auf denen man gelegentlich ins Stocken kommt, nehmen die Laufräder etwas die Anstrengung heraus und sorgen so im Endeffekt für mehr Fahrspaß. Um die Traktion zu verbessern, korrigieren wir unseren anfangs eingestellten Luftdruck etwas nach unten: Auf der breiten Felge gibt der Reifen noch zu wenig nach. Mit 1,6 bar im Vorderreifen und 1,8 bar im Hinterreifen geht es mit mehr Traktion weiter zum Gipfel.
#Dank breiten Felgenprofil lassen sich geringe Luftdrücke fahren – die Traktion bergauf ist groß.
Auf dem Weg Richtung Tal wird es dann aber spannend: Was können die Knight 27.5 Enduro ab? Je nach Reifenkarkasse fahren wir teilweise höhere Luftdrücke, um Burping oder Schäden am Felgenhorn vorzubeugen. Harte Durchschläge auf die Felge sind im Laufe des Tests trotzdem mehrmals vorgekommen, haben an der Felge aber keine Schäden hervorgebracht. Erste gemütliche Trails ohne große Herausforderungen nehmen die Laufräder gelassen. Wir fassen etwas mehr Vertrauen und lassen die Bremsen auf. Mit zunehmender Geschwindigkeit und härteren Streckenabschnitten wollen wir die Carbon-Laufräder von Knight ans Limit zu bringen.
In schnellen Anliegern mit hohen G-Kräften versuchen wir Burping zu provozieren. Steife Carbon-Laufräder neigen bei solchen Manövern dazu, (zu) wenig nachzugeben – der Reifen verformt sich unter der großen Last dann stärker und kann kurzzeitig von der Felgenflanke springen. Nach mehreren Anläufen gelingt es uns mit dem Knight-Laufradsatz jedoch nicht, die Reifen von der Felge zu ziehen. Was wir zunächst aktiv provoziert haben, schaffen wir auch im weiteren Verlauf des Tests nicht. Reifen verschiedener Hersteller mit dünnen oder dicken Karkassen sitzen sicher auf der Knight-Felge und neigen bei Luftdrücken zwischen 1,6 bar und 2 bar nicht zum Umknicken.
#Die Präzision der Knight 27.5 Enduro liegt auf einem hohen Niveau - trotzdem geben die Laufräder genug nach, um selbst bei schnellen Kurvenfahrten den Reifen sicher auf der Felge zu halten.
Aus dem Kurven-Experiment lassen sich bereits Rückschlüsse auf die Steifigkeit der Laufräder ziehen. Diese fällt nicht in die Kategorie „So steif, dass sie dich verprügeln“ – die Knight 27.5 Enduro geben genug nach, um den Reifen sicher zu führen. Anders als diverse Carbon-Laufräder, die wie ein Brecheisen durch Wurzelpassagen ziehen, bieten die Knight-Laufräder etwas Flex, was allen Testfahrern gut zusagte. Im Vergleich zu sehr steifen Laufrädern sind sie ein gutes Stück weniger anstrengend zu fahren und waren so vor allem auf langen Ausfahrten sehr angenehme Begleiter. Fahrkomfort und Sicherheit sind zwei wichtige Faktoren. Aber wie steht es aber um die Spurtreue? Hier gilt es einen guten Kompromiss zu finden.
Sehr steife Laufräder lassen sich punktgenau steuern, werden aber bei seitlichen Schlägen leichter aus der Bahn geworfen und sind um einiges kraftraubender – vor allem auf langen Abfahrten. Zu weiche Laufräder suchen sich ihren Weg an Hindernissen vorbei, können aber nicht das hohe Maß an Präzision erreichen. Knight hat es geschafft, eine gute Balance zwischen Spurtreue und genügend Dämpfung zu finden. Mit den Enduro Carbon-Felgen gelingt es, auch bei hohem Tempo noch sehr gut auf Linie zu fahren. Schmale Absätze, die einen in optimale Position für die nächste Kurve bringen, trifft man ohne Probleme. Auf einer der Teststrecken tut sich vor den Augen ein ruppiges Steinfeld auf, dessen Einfahrt man präzise treffen sollte. Hier sind diese Laufräder zuhause: Die Präzision ist hoch genug um die Einfahrt zu treffen, der Komfort und die Sicherheit verführen danach zu ungebremstem Gehacke!
#Mit dem 27.5 Enduro hat Knight den Kompromiss aus Komfort und Spurtreue gut getroffen.
Haltbarkeit
Nach einem halben Jahr im Testeinsatz waren wir durchaus gespannt auf die Kontrolle des Laufradsatzes. Dabei wurde genau geprüft, ob Risse, Kratzer oder ähnliches im Material vorhanden sind. Außerdem haben wir den Rundlauf der Felge geprüft. Das Ergebnis: Die Knight-Felge hat den Testzeitraum nicht komplett unbeschadet überstanden. Risse oder Brüche? Fehlanzeige. Der Schaden beschränkte sich lediglich auf ein paar Kratzer, die nicht ausbleiben. Getestet haben wir die Laufräder überwiegend im Enduro-Einsatz. Selbst einen Exkurs auf die Downhill-Strecke im ungarischen Sopron mit langen Highspeed-Steinfeldern hat der Knight 27.5 Enduro-Laufradsatz locker weggesteckt.
Fazit – Knight 27.5 Enduro
Ob man bereit ist, für einen Laufradsatz so viel Geld auszugeben, ist jedem selbst überlassen. Vor allem im Hobby-Bereich ist der Performance-Gewinn angesichts des Preises vernachlässigbar. Entscheidet man sich jedoch für die Investition, bekommt man bei Knight mit dem 27.5 Enduro ein gutes Gesamtpaket mit moderatem Gewicht. Im Testzeitraum haben die Laufräder trotz hartem Einsatz keine großen Schäden abbekommen. Gefallen hat uns vor allem die Steifigkeit – für einen Carbon-Laufradsatz liegt diese auf einem angenehmen Niveau: Nicht zu viel, nicht zu wenig. So schaffen es die edlen Knight-Laufräder, viel Sicherheit zu vermitteln und Fehler zu verzeihen. Trotzdem erlauben sie präzise Manöver. Und auch Burping konnten wir nicht provozieren. Die gute Beschleunigung macht vor allem bergauf Spaß und nimmt ruppigen Uphills die Anstrengung.
Fahrstil: Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Was fahre ich hauptsächlich: Singletrails, sprunglastiger Localspot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk: Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie: Kettenstreben nicht zu kurz ( ca. 430 mm), Lenkwinkel tendenziell eher flacher
Testername: Jonathan Kopetzky
Körpergröße: 175 cm
Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
Schrittlänge: 79 cm
Armlänge: 41 cm
Oberkörperlänge: 49 cm
Fahrstil: Aggressiv und verspielt
Was fahre ich hauptsächlich: DH mit vielen Steinen oder Sprüngen, auch Dirt, eigentlich alles Hauptsache Rad dabei
Vorlieben beim Fahrwerk: straff und langsam
Vorlieben bei der Geometrie: langes Oberrohr, Hinterbau je nach Einsatzgebiet
Testername: Christoph Spath
Körpergröße: 1,90 m
Gewicht: 65 kg
Gewicht (mit Riding-Gear): 70 kg
Schrittlänge: 94 cm cm
Armlänge: 60 cm
Oberkörperlänge: 49 cm
Beschreibe deinen Fahrstil kurz und knackig: schnell bergauf und bergab, sauber, selten überm Limit
Was fährst du hauptsächlich: Von Dirtjump, über Trail & Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Besondere Vorlieben bzgl. Fahrwerk: Viel Lowspeed Compression am Dämpfer, Front etwas straffer als Heck, hinten gerne progressiv
Besondere Vorlieben bzgl. Rahmen: Vorne lang, hinten je nach Einsatzbereich kurz bis mittellang, flach
Um euch den bestmöglichen und breitesten Testeindruck zu bieten, fahren immer mehrere Tester ein Bike. Neben den aufgeführten Testern mit detaillierten Profil, arbeiten wir immer noch zusätzlich mit weiteren Fahrern mit unterschiedlichen Könnerstufen, Gewicht, Körpergrößen sowie Vorlieben zusammen. Im direkten Dialog stellen wir den richtigen Setup sicher und dokumentieren in gemeinsamen Ausfahrten die Eindrücke.
Dies stellt sicher, dass wir alle Eigenheiten eines Bikes in allen Bereichen beurteilen können.
“Zeal – Eifer, Begeisterung, Leidenschaft”: Mit diesen Worten beschreiben die beiden Gründer des noch jungen niederländischen Carbon-Laufradspezialisten Zeal die Motivation hinter ihrem Unternehmen. Mit der Ambition, Laufräder mit höchster Qualität zum fairen Preis anzubieten, startete Zeal mit zwei Laufradsätzen für Rennräder und einem für Mountainbikes in ihr zweites Existenzjahr 2017. In Anlehnung an den ehemaligen Weltcup im belgischen Houffalize soll der Zeal Houffa 25-Laufradsatz vor allem Cross-Country- und Marathon-Piloten glücklich machen. Wir haben den Neuling auf dem Markt in den vergangenen sechs Monaten auf Herz und Nieren geprüft.
Zeal Houffa 25 – kurz & knapp
Die erst im vergangenen Jahr gegründete Firma Zeal ist vollkommen auf den Bau von Carbon-Laufradsätzen spezialisiert. Hinter dem Projekt, den etablierten Laufradspezialisten auf dem Markt die Stirn zu bieten, stecken zwei extrem erfahrene Köpfe der MTB-Branche. Sowohl der Niederländer Roland ten Brinke, lange Zeit bei SRAM aktiv und daraufhin Teil der im Straßenbereich sehr bekannten Laufradschmiede Fast Forward, als auch der Deutsche Daniel Bley, ehemaliger Marketing Manager bei Canyon, bringen sehr viel Know-How in das “Projekt” Zeal mit ein.
Der Mountainbike-Laufradsatz Zeal Houffa 25 besteht aus einer selbst entwickelten Felge und wird mit DT Swiss 240s-Naben und Sapim Aero-Messerspeichen aufgebaut. Im Testlaufrad wurde aufgrund von Lieferengpässen im Vorderrad eine Prototyp-Nabe aus dem Hause DT Swiss verbaut, was jedoch die Funktionalität des Laufrades in keinster Weise einschränkte. Im Verkauf werden laut Zeal nur hochwertige und kontrollierte Naben verwendet. Die Montage der Räder erfolgt von erfahrenen Laufradbauern und unterliegt Zeal zufolge einem extrem hohen Kontrollstandard. Der Lieferumfang beinhaltet nicht wie meist üblich nur die fertig eingespeichten Laufräder: Der Kunde erhält das Laufrad mit montierten Schwalbe-Reifen und inklusive einem Set Laufradtaschen.
Leichte und steife UD Vollcarbonfelge (nur 370 g)
Per Hand eingespeichte DT Swiss-Naben, Sapim Aero-Messerspeichen
Felgenhöhe: 25 mm
Felgenbreite innen: 25 mm / außen: 30 mm
Gewicht: 1585 g (Predictive Steering-Vorderradnabe, Boost-Hinterradnabe, inkl. Felgenband)
Kompatibilität mit nahezu allen Achsen, Boost Standard, SRAM/RockShox Predictive Steering oder Cannondale Lefty / AI (Asymmetric Integration) auf Anfrage
Als das Paket mit dem Zeal-Laufradsatz vor uns stand, staunten wir nicht schlecht. Die Verpackung ist deutlich größer als jede andere, die wir bei einem Laufradsatz bisher in der Hand gehabt haben. Kein Wunder, denn das Zubehör, das dem Laufradsatz beiliegt, bzw. schon am Laufrad montiert ist, benötigt einen gewissen Platz. Die vormontierten Reifen – leider nur mit Schlauch (inklusive Felgenband) – sind außerdem schon im Preis enthalten.
#Fast rennfertig kommen die Laufräder angeliefert - einziges Manko: Die Reifen sind “nur” mit Schlauch montiert und müssen dann selbst auf Tubeless ummontiert werden
#… denn im Karton verbirgt sich nicht nur der vormontierte Satz Laufräder, sondern auch eine wirklich praktische Laufradtasche
Aber auch die mitgelieferte Laufradtasche kann insbesondere für Rennfahrer von Nutzen sein. Zudem liegen dem Laufradsatz ein Datenblatt über alle Spezifikationen und ein Heft, das in eindrucksvoller Art und Weise die Philosophie der Marke Zeal darstellt, bei. Alles in allem wirkt das Konzept sehr hochwertig und edel.
#Das Zubehörset des Laufradsatzes - neben der Centerlockaufnahme für 6-Loch-Bremsscheiben liegt zudem ein Datenblatt über den Laufradsatz und ein Heft über die Firmenphilosophie der noch jungen Firma Zeal bei
Betrachtet man nun den Laufradsatz selbst, wird dieser Eindruck bestätigt. Die mattschwarze Optik überzeugt, insbesondere das eingelaserte Logo des Nabenherstellers DT Swiss und von Zeal selbst auf der gegenüberliegenden Seite ist ein echter Hingucker.
#Die eingelaserten Schriftzüge auf der Nabe sehen edel und schick aus
Aufbau
Die 240s-Naben von DT Swiss und die Speichen von Sapim wirken erwartungsgemäß hochwertig und sind in ihrer Anwendung komfortabel. Der stirnverzahnte Freilauf der DT Swiss 240s-Nabe mit kontaktlosen Dichtungen und Industrielagern ermöglicht eine werkzeugfreie Wartung bei potenziellen Defekten. Im kompletten Vorderrad und auf der linken Seite des Hinterrades werden die aerodynamisch optimierten Sapim CX-Ray-Speichen verwendet. Um eine erhöhte Seiten- und Verwindungssteifigkeit zu gewährleisten, werden Sapims CX-Spring-Speichen an der Antriebsseite des Hinterrads eingesetzt. Die Speichen werden durch einen vom Speichenlieferanten Sapim entwickelten Sicherungsmechanismus in den Nippeln mit der Felge verbunden.
#Im gesamten Vorderrad und auf der linken Seite des Hinterrades werden die aerodynamisch optimierten Sapim CX-Ray-Speichen verbaut - um die nötige Seiten- und Verwindungssteifigkeit am Hinterrad zu wahren, verbaut Zeal auf der Antriebsseite des Hinterrades stabilere Sapim CX Spring-Speichen
Blickt man auf die Felge selbst, fällt die fehlende Einbuchtung am Rand des Felgenhorns auf. Bei Carbon-Laufrädern ist es inzwischen fast schon gang und gäbe, die Felge ohne Haken am Felgenhorn, also “hookless”, zu konstruieren. So soll die Stabilität des Reifens im Felgenbett erhöht und mehr Grip generiert werden. Zudem soll die Schlagresistenz im Vergleich zu herkömmlichen Felgen deutlich besser sein.
#Inzwischen fast selbstverständlich auf dem Markt der Carbon-Laufräder ist das hakenlose Felgenbett - dieses soll die Fahrstabilität des Reifens erhöhen
#Mit seinem matt-schwarzen Carbon-Look und den leicht eingearbeiteten Schriftzügen wirkt der Laufradsatz sehr hochwertig
Das Gewicht des Laufradsatzes von 1585 g liegt nicht an der absoluten Untergrenze des Möglichen bei Race-Laufradsätzen. Doch den beiden Ideengebern von Zeal war es wichtig, einen optimalen Kompromiss zwischen Steifigkeit, Gewicht und Komfort zu finden. Dieses Optimum soll mit dem Zeal Houffa 25 erreicht werden. Zudem sollte beim Testlaufrad berücksichtigt werden, dass durch die Wahl der Boost-Variante am Hinterrad und des Predictive-Steering-Standards am Vorderrad der Leichtbau eingeschränkt ist und die Naben an sich schwerer sind als bei “normalen” Achsstandards.
#Das Gewicht des Zeal Houffa 25 ist nicht am absoluten Unterlimit des Machbaren - doch mit 1585 g bei einer Predictive Steering-Nabe am Vorderrad und einer Boost-Nabe am Hinterrad ist der Laufradsatz mehr als konkurrenzfähig auf den XC-Strecken dieser Welt
Montage
Der Zeal Houffa 25-Laufradsatz ist in beinahe allen möglichen Achsstandards erhältlich. So konnten wir die Laufräder in der Ausführung mit einer Boost-Nabe (12 x 148 mm) am Hinterrad inklusive eines XD-Freilaufs für 11-, bzw. 12-fach Schaltung und einer Predictive Steering-Nabe für die RockShox RS-1-Federgabel am Vorderrad ausgiebig testen. Die Laufräder wurden noch vor der ersten Fahrt auf Tubeless umgerüstet. Die Montage der schlauchlosen Variante erfolgte problemlos und der Reifen rutschte stets beim ersten Versuch ins Felgenbett.
Über den Testzeitraum von einem halben Jahr wurde der Laufradsatz größtenteils auf Schwalbe Rocket Ron-Reifen in der neuen Addix Speed-Variante gefahren (2,25″ Breite), der Luftdruck lag meist zwischen 1,6 und 1,9 bar. Am Ende wurde auf dem Hinterrad ein Specialized Renegade montiert. Als Testrad kam ein Simplon Cirex 120 Race-Fully zum Einsatz.
#Die Bereifung für den Testzeitraum von fast sechs Monaten - der Addix Speed Rocket Ron von Schwalbe in der Snake Skin Variante bei meist 1,6 – 1,9 bar sorgte für die Basis des Tests
Auf dem Trail
Der Trend, mit breiteren Felgen eine höhere Fahrstabilität auf den Trails zu erreichen, kommt immer mehr im Cross-Country-Bereich an – mit einer Innenweite von 25 mm ist der Zeal Houffa 25-Laufradsatz nicht der erste Rennlaufsatz in dieser Breite auf dem Markt. In Kombination mit der ebenfalls 25 mm umfassenden Felgenhöhe soll ein optimaler Kompromiss zwischen Steifigkeit, Komfort und Grip erreicht werden.
#Der Zeal Houffa 25 ist nicht der erste XC-Laufradsatz auf dem Markt, der auf etwas breitere Felgen setzt - die Vorteile eines deutlich besseren Fahrverhaltens liegen auf der Hand, während das Gewicht zunehmend eine untergeordnete Rolle spielt
Und in der Tat: Die Laufräder bieten auf dem Trail fast alles, was man sich erwünscht. Insbesondere in Kurven mit hohen Geschwindigkeiten bleibt der Reifen dank der etwas breiteren Felge trotz teilweise geringem Luftdruck satt auf der Felge. Auch bei geringeren Geschwindigkeiten überzeugt der Laufradsatz durch ein spielerisches Handling trotz mancher Unruhen durch die etwas verwindungssteife RockShox RS-1-Federgabel. Nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal bei Laufrädern dieser Gewichtsklasse, doch im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrenzprodukten überzeugt der Zeal Houffa 25 durch ein hohes Maß an Spurtreue. Etwaige Unruhen auf dem Trail kompensiert der Laufradsatz größtenteils und sorgt somit zu jedem Zeitpunkt für ein sicheres Abfahrtsverhalten auf dem Trail.
#Gerade in Kurven konnte man dank der breiten Felge trotz geringen Luftdrucks dem Reifen voll vertrauen und sich weit in die Kurve legen
Einziges Manko: Der Zeal Houffa 25 ist nicht der komfortabelste Laufradsatz auf dem Markt und dämpft etwas widerwillig Schläge vom Boden ab. Jedoch ermöglicht die Konstruktion der Felge es, etwas geringere Luftdrücke zu fahren, sodass ein gewisses Maß an Komfort durch die Dämpfung der Reifen erreicht werden kann.
Bergauf ist der Laufradsatz mit seinem konkurrenzfähigen Gewicht und der hohen Steifigkeit Ansporn für Attacken. Insbesondere im Renneinsatz verleiht der er Flügel und bietet in Kombination mit den Eigenschaften in der Abfahrt ein wirklich gelungenes Race-Konzept.
#Da brennen die Waden - Das durchaus konkurrenzfähige Gewicht und die hohe Steifigkeit sorgen stets für ordentlich Beschleunigung
Haltbarkeit
Ein heikles Thema bei Carbon-Laufrädern ist stets deren Haltbarkeit und Anfälligkeit bei Durchschlägen. Im Testzeitraum von über 5 Monaten wurde das Rad unter anderem auch im Renneinsatz strapaziert und musste einige Durchschläge einstecken. Diese scheinen der Felge in keiner Form etwas angetan zu haben und so sind fast keine Abnutzungsspuren zu erkennen. Auch die Naben und Speichen zeigen keinerlei Anzeichen von außergewöhnlicher Abnutzung.
Zeal Houffa 25 – Fazit
Mit dem Houffa 25 ist den beiden Ideengebern der jungen Firma Zeal ein richtig guter Wurf gelungen – das Konzept von Zeal überzeugt auf ganzer Linie. Der Laufradsatz befindet sich zwar nicht am absoluten Gewichtslimit, jedoch sorgt die etwas breitere und höhere Felge für ein beinahe optimales Fahrverhalten und zeigt sich zudem hinsichtlich der Haltbarkeit von seiner besten Seite. Einzig im Bereich des Komforts muss der Laufradsatz, wie so viele Pendants aus Carbon, etwas zurückstecken. Mit einem Preis von 1399 € befindet sich mit dem Zeal Houffa 25 erstmals ein einigermaßen erschwinglicher, hochklassiger Carbon-Laufradsatz auf dem Markt.
Stärken
hohe Fahrstabilität auch bei geringem Luftdruck
antrittsfreudig
hohe Haltbarkeit und unkomplizierte Handhabung
fairer Preis für einen Carbon-Laufradsatz
Schwächen
etwas unkomfortabel
nicht der allerleichteste Laufradsatz auf dem Markt
Testablauf
Hier haben wir den Zeal Houffa 25-Laufradsatz getestet
Fahrstil bergab: zügig, stets bedacht mit dem Blick nach vorne auf die saubere Linie
Fahrstil bergauf: gleichmäßig, über kurze Rampen meist im Wiegetritt
Rennerfahrung: hauptsächlich XC (Bundesliga, internationale Rennen)
Gabriel Sindlinger
Körpergröße: 183 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil bergab: agressiv, mit Blick auf die Idealllinie, verspielt
Fahrstil bergauf: antrittstark
Rennerfahrung: Weltcup, Bundesliga, verschiedene Marathonrennen
Um euch den bestmöglichen und breitesten Testeindruck zu bieten, fahren immer mehrere Tester ein Produkt. Neben den aufgeführten Testern mit detaillierten Profil, arbeiten wir immer noch zusätzlich mit weiteren Fahrern mit unterschiedlichen Könnerstufen, Gewicht, Körpergrößen sowie Vorlieben zusammen. Im direkten Dialog stellen wir das richtige Setup sicher und dokumentieren in gemeinsamen Ausfahrten die Eindrücke.
Dies stellt sicher, dass wir alle Eigenheiten eines Bikes in allen Bereichen beurteilen können.
Ist ein Race-Carbon-Laufradsatz in diesem Preissegment für euch interessant?
Weitere Informationen
Website:www.zeal-cycling.com Text & Redaktion: Gabriel Sindlinger | MTB-News.de 2017 Bilder: Jens Staudt, Chris Spath